Samstag, 30. Oktober 2021

Mette Frederiksen

Mette Frederiksen (2021)

Die dänische Politikerin Mette Frederiksen wurde am 19. November 1977 in Aalborg geboren.

Sie ist seit dem 28. Juni 2015 Vorsitzende der Socialdemokraterne sowie seit dem 27. Juni 2019 Ministerpräsidentin Dänemarks.

Leben

19. November 1977. Mette Frederiksen wird in Aalborg geboren und wächst dort in einem „Elternhaus, das bereits in dritter Generation in der Arbeiterbewegung verankert" ist auf. Ihr Vater ist Typograf, ihre Mutter Pädagogin.

1983 bis 1993. Sie besucht die Byplanvejen Skole

1993 bis 1996. Sie besucht das Aalborghus Gymnasium, an dem sie ihr Abitur ablegt.

Ab 1996. Sie studiert Verwaltungs- und Sozialwissenschaften am Ålborg Universitetscenter.

2000. Sie bewirbt sich um eine Parlamentskandidatur im Wahlkreis Ballerup, bleibt jedoch erfolglos.

2000 bis 2001. Sie ist sie Jugendberaterin bei Landsorganisationen i Danmark (LO), dem Gewerkschaftsdachverband.

20. November 2001. Bei der Folketingswahl wird sie im Wahlkreis Københavns Amtskreds ins Folketing gewählt. Während ihrer Parlamentszugehörigkeit ist sie Sprecherin ihrer Partei für Kultur, Medien und Gleichstellung der Geschlechter.

2002. Sie wird mit dem Nina-Bang-Preis ausgezeichnet.

2005. Sie ist im Parlament Mitglied des Sozialausschusses. Zudem wird sie Vizevorsitzende der Fraktion der Socialdemokraterne im Folketing.

2007. Sie schließt ihr Studium an der Universität Aalborg mit einem Bachelor ab.

13. November 2007. Bei der Folketingswahl kandidiert sie im Wahlkreis Københavns Omegns Storkreds. Daneben absolviert sie ein postgraduales Studium im Fach Afrikawissenschaften an der Universität Kopenhagen und beendet dieses 2009 mit einem Master.

Mette Frederiksen (2010)

Mai 2010. Sie gerät in die Kritik der Medien, als bekannt wurde, dass sie ihre Tochter an einer Privatschule und nicht an einer öffentlichen Schule angemeldet hat. Zuvor hatte sie in der Vergangenheit bessergestellte Eltern scharf kritisiert, wenn die ihre Kinder in Privatschulen schickten.

3. Oktober 2011. Sie wird sie Arbeitsministerin in der Regierung Thorning-Schmidt I. Dieses Amt hat sie auch in der folgenden Regierung Thorning-Schmidt II inne.

10. Oktober 2014. Sie übernimmt das Justizressort.

27. Mai 2015. Helle Thorning-Schmidt erleidet eine Wahlniederlage bei der Folketingswahl.

20. Juni 2015. Nach dem Rücktritt von Helle Thorning-Schmidt nominiert der Parteivorstand Mette Frederiksen für den Parteivorsitz.

28. Juni 2015. Ihre Wahl erfolgt auf einem außerordentlichen Parteitag. Unter Frederiksens Führung ist eine Annäherung zwischen den Sozialdemokraten und der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei zu bemerken. Wie die Volkspartei verfolgt Frederiksen eine restriktive Einwanderungspolitik. 

Hingegen stand sie noch Anfang der 2000er-Jahre für eine offene Einwanderungspolitik. Frederiksen begründet ihr Umdenken damit, dass „75 Prozent aller Dänen für eine harte Ausländerpolitik“ seien. Mit einem linken Kurs wären somit keine Mehrheiten zu gewinnen.

Entgegen der Einwanderungs- und Asylpolitik steht Frederiksen für eine eher linke Arbeits- und Sozialpolitik. Zu ihren politischen Positionen in diesem Bereich zählt unter anderem eine höhere Besteuerung großer Konzerne.

7. Mai 2019. Bei der Folketingswahl holt ihre Partei die meisten Stimmen.

April 2021. Die Regierung Frederiksen entscheidet, trotz des andauernden Bürgerkriegs syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland abschieben zu lassen.

Juni 2021. Das dänische Parlament beschließt, den grundsätzlichen Anspruch von Asylsuchenden auf ein Prüfverfahren im dänischen Asylrecht abzuschaffen.

Mette Frederiksen mit dem damaligen
 US-amerikanischen Außenminister
Mike Pompeo (Juli 2020)

Ab 27. Juni 2019. Frederiksen leitet mit den Socialdemokraterne und den anderen Parteien des roten Blocks die Minderheitsregierung Frederiksen.

25. April 2020. Mit ihrer Reaktion auf die COVID-19-Pandemie in Dänemark erreicht sie in der Bevölkerung zeitweise Zustimmungswerte von über 80 %.

November 2020. Die dänische Regierung kündigt die Tötung aller 15 bis 17 Millionen Zuchtnerze an. Damit soll die Verbreitung einer mutierten und auf den Menschen übertragbaren Form von COVID-19 verhindert werden, von der befürchtet wird, dass sie die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte. Wie sich später herausstellte, fehlt für die Maßnahme die rechtliche Grundlage. Diese wird erst im Nachhinein geschaffen. 

Frühjahr 2021. Frederiksen erhält für ihren ab dem Jahreswechsel in der COVID-19-Pandemie verfolgten Kurs auch über Dänemark hinaus Zustimmung, vor allem für die Impfkampagne im Land.

Bilder aus Wikimedia Commons
Mette Frederiksen (2021), Lizenz: Public Domain, Urheber: U.S. Department of State from United States
Mette Frederiksen (2010), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 2.0 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: Jakob Horn

Quellen