Donnerstag, 16. September 2021

Ursula Engelen-Kefer

Ursula Engelen-Kefer (2014)

Ursula Engelen-Kefer (geb. Ursula Kefer) wurde am 20. Juni 1943 in Prag geboren.

Sie ist Mitglied der politischen Partei Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).

Sie war von 1990 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Zurzeit ist sie Professorin an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin – nach verschiedenen Lehraufträgen unter anderem am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, an der Alice Salomon Hochschule Berlin sowie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht.

Sie ist ehrenamtlich im Sozialverband Deutschland (SoVD) tätig, seit März 2019 Vorsitzende des Landesverbandes Berlin-Brandenburg und seit November 2019 Vizepräsidentin des Bundesverbandes.

Ursula Engelen-Kefer war von 1986 bis 2009 Mitglied im Bundesvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 hat sie als Direktkandidatin im Wahlkreis Ingolstadt kandidiert.

Auf internationaler Ebene war Ursula Engelen-Kefer in verschiedenen Gremien tätig.

Ebenfalls war sie zwei Amtsperioden Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft sowie Mitglied im ZDF-Fernsehrat.

Ursula Engelen-Kefer hat verschiedene Ehrungen auf nationaler und internationaler Ebene erhalten, insbesondere das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht vom damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm.

Sie ist seit Juli 1967 mit dem Wirtschaftsjournalisten Klaus C. Engelen verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Leben

20. Juni 1943. Ursula Kefer wird in Prag geboren.

Sie studiert Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln.

1970. Sie wird mit der Arbeit „Umschulung in einer wachsenden Wirtschaft – dargestellt am Beispiel der USA“ promoviert.

Zunächst ist sie als freie Journalistin in New York tätig, später als Wissenschaftlerin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB.

1974. Sie wird Referatsleiterin für Internationale Sozialpolitik beim DGB.

1974 bis 1980. Sie ist Mitglied im Beratenden Ausschuss für den Europäischen Sozialfonds.

1978 bis 1986. Sie ist Mitglied im Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Union.

1980 bis 1984. Sie ist beim DGB Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktpolitik.

1983. Björn Engholm beruft Ursula Engelen-Kefer für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1983 in sein Wahlkampfteam.

1984. Sie rückt ins Amt des Vizepräsidenten der Bundesanstalt für Arbeit.

1985 bis 2010. Sie ist Mitglied in der Kammer für Soziale Ordnung der Evangelischen Kirche Deutschland und vertritt die Gewerkschaften über zwei Amtsperioden in der Synode der Evangelischen Kirche.

1990. Der DGB-Bundeskongress wählt Ursula Engelen-Kefer zur stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Diese Funktion hatte sie mit dreimaliger Wiederwahl bis Mai 2006. In dieser Zeit ist sie alternierende Vorsitzende von Vorstand und später Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit.

Sie kämpft später vehement gegen die Agenda-Reformen der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder zur Reform des Arbeitsmarktes und Sozialsystems – und damit auch die Einführung von Hartz IV.

Darüber hinaus ist sie über mehrere Jahre auch alternierende Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund – vormals Verband Deutscher Rentenversicherungsträger.

1990 bis 2006. Sie ist wieder Mitglied im Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Union,  Mitglied im Exekutivausschuss des Europäischen Gewerkschaftsbundes und Mitglied im Exekutivausschuss des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften.

1991 bis 2008. Sie vertritt den DGB im Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

1994. Nachdem der damalige Vorsitzende Heinz-Werner Meyer kurz vor dem DGB-Bundeskongress überraschend stirbt, übernimmt Engelen-Kefer kommissarisch den Vorsitz. Der DGB-Bundesvorstand nominiert jedoch Dieter Schulte, Mitglied des Vorstandes der IG Metall, für den Vorsitz des DGB.

2006. Nach vier Amtsperioden entscheidet sich Engelen-Kefer auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin zu einer erneuten Kandidatur.

23. Mai 2006. Bei der Abstimmung DGB-Bundeskongress unterliegt sie Ingrid Sehrbrock (CDU), die von den Vorsitzenden der acht Einzelgewerkschaften vorgeschlagen worden ist. Für Ursula Engelen-Kefer stimmen 161 Delegierte, für Ingrid Sehrbrock 212 Delegierte.

2007 bis 2016. Sie ist Mitglied im Verwaltungsrat des ifo-Instituts.

28. April 2010. Der Senat der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) überreicht Ursula Engelen-Kefer die Urkunde zur Ernennung als Honorarprofessorin mit Wirkung vom 1. April 2010. Schwerpunkte ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an der HdBA sind Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik in der Europäischen Gemeinschaft sowie Demographie und Fachkräftesicherung. Darüber hinaus hat sie verschiedene Lehraufträge. Seit ihrem Ausscheiden aus dem DGB engagiert sie sich ehrenamtlich im SoVD als Mitglied im sozialpolitischen Ausschuss und Vorsitzende des Arbeitskreises Sozialversicherung auf Bundesebene sowie im Landesverband Berlin-Brandenburg. 

Juli 2009 bis Juli 2011. Sie gehört dem Landesvorstand der SPD Bayern an.

November 2019. Bei der Bundesverbandstagung des SoVD wird Ursula Engelen-Kefer zur Vizepräsidentin gewählt.

15. September 2021. Im Bundestagswahlkampf spricht sie sich für ihren Parteikollegen Olaf Scholz aus.

Sie spricht von einer gewisse Genugtuung, dass mittlerweile alle Parteien einsehen, dass das Arbeitslosengeld II (Hartz4) in dieser Form problematisch ist. Doch den Mut, das Ganze wirklich zu überwinden sieht sie noch nicht.

Bilder aus Wikimedia Commons
Ursula Engelen-Kefer (2014), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“, Urheber: Sven Teschke

Quellen