Julián Castro |
Der US-amerikanische Politiker Julián Castro wurde am 16. September 1974 in San Antonio, Texas geboren.
Er gehört der Demokratischen Partei an und gilt als große Zukunftshoffnung der Demokraten. Am 12. Januar 2019 gab Castro in San Antonio bekannt, dass er die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftswahl 2020 anstrebt.
Er war in der Zeit vom 28. Juli 2014 bis zum 20. Januar 2017 Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsminister im Kabinett von Barack Obama. Zuvor war er von 2009 bis 2014 Bürgermeister der Stadt San Antonio in Texas.
Leben
16. September 1974. Julián Castro wird in San Antonio, Texas als Sohn von Maria „Rosie“ Castro und Jessie Guzman geboren. Er ist mexikanischer Abstammung. Sein Zwillingsbruder ist der Politiker Joaquín Castro.
Er wächst im Westen von San Antonio auf. Die Wurzeln seiner Familie in San Antonio reichen bis ins Jahr 1920 zurück, als seine Großmutter, Victoria Castro, im Alter von sechs Jahren als Waise aus Mexiko kam.
Seine Mutter ist eine politische Aktivistin, die mithalf die Chicano-Partei La Raza Unida zu etablieren. Sie kandidiert 1971 erfolglos für den Stadtrat in San Antonio. Maria Castro ist als Heißsporn bekannt und Julian Castro meint später über sie: „Meine Mutter ist wohl der stärkste Grund dafür, dass mein Bruder und ich im öffentlichen Dienst sind. Als wir aufwuchsen, nahm sie uns zu Kundgebungen und Meetings mit, die für 8-, 9- oder 10-jährige ziemlich langweilig sind.“
Julians Vater ist in den 1970er Jahren ein Gemeinde-Aktivist und pensionierter Mathematiklehrer.
1982. Seine Eltern, die nie verheiratet waren, trennen sich als er acht Jahre alt ist.
Castro ist in seiner Jugend außerordentlich sportbegeistert. So sammelt er Sportkarten und spielt selbst American Football und Basketball und später ab der High School Tennis. Er bekommt von der Trinity University, einer NCAA-Division-III-Schule, das Angebot Tennis zu spielen. Er überspringt das zweite Schuljahr und graduiert an der Thomas Jefferson High School 1992.
1995. Er ist an der Stanford University Teil der „Sponsors for Educational Opportunity (SEO)“-Klasse.
1996. Er graduiert an der Stanford University, an der er als Hauptfächer Politikwissenschaften und Medienwissenschaften studierte.
Castro sagt, dass er während seiner Zeit in Stanford, wo er und sein Bruder zum ersten Mal bei Wahlen kandidierten und Sitze im Studenten Senat erringen, beginnt über einen Eintritt in die Politik nachzudenken.
Castro sagt der New York Times: „Joaquín und ich sind aufgrund positiver Diskriminierung in Stanford aufgenommen worden. Ich hatte ein Ergebnis von 1200 Punkten beim SAT, was niedriger war, als der Median der immatrikulierten Studenten. Aber ich habe mich am College und später auf der juristischen Fakultät gut geschlagen. Mein Bruder ebenso. Ich bin ein starker Befürworter von positiver Diskriminierung, da ich an meinem Werdegang selbst gesehen habe, dass sie funktioniert.“
1997. Castro beginnt ein Studium an der Harvard University, welches er mit dem Juris Doctor im Jahr 2000 abschließt. Sein Bruder graduiert ebenso an beiden Schulen.
2001. Castro wird mit 61 % der Stimmen in den Stadtrat von San Antonio gewählt und setzt sich bei der Wahl gegen fünf Konkurrenten und einen ehemaligen Bürgermeister durch. Er ist der jüngste Stadtrat in der Geschichte von San Antonio. Castro repräsentiert den 7. Bezirk, einen Bezirk im Westen der Stadt mit 150.000 Einwohnern. 70 % der Bevölkerung in diesem Stadtteil waren Hispanics und der Bezirk beheimatet eine große Zahl an Pensionisten.
2005. Castro kandidiert zum ersten Mal für das Amt des Bürgermeisters von San Antonio. Er wird als aussichtsreichster Kandidat gesehen. Seine Gegner sind unter anderem der ehemalige Richter Phil Hardberger und der konservative Stadtrat Carroll Schubert.
Mai 2005. Im ersten Wahlgang erzielt Castro die Mehrheit.
Juni 2005. Er muss sich im zweiten Wahlgang denkbar knapp (51,5 % zu 48,5 %) Phil Hardberger geschlagen geben.
5. November 2008. Castro gibt bekannt, erneut für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren.
9. Mai 2009. Er gewinnt die Wahl mit 56,23 % der Stimmen. Sein stärkster Gegner ist Trish DeBerry-Mejia.
2011. Castro wird mit über 82 % der Stimmen wiedergewählt und lässt vier Gegenkandidaten hinter sich.
Sommer 2014. Castro wird von US-Präsident Barack Obama in sein Kabinett berufen.
28. Juli 2014. Castro wird als 16. United States Secretary of Housing and Urban Development vereidigt und tritt damit die Nachfolge von Shaun Donovan an, welcher ins Office of Management and Budget wechselt.
31. Juli 2012. Es wird bekanntgegeben, dass Castro ausgewählt wurde, am Parteitag der Demokraten in Charlotte, North Carolina die Keynote-Rede zu halten.
4. September 2012. Er hält die Keynote-Rede am Parteitag der Demokraten in Charlotte, North Carolina. Er ist damit der erste Hispanic, der jemals eine Keynote am Parteitag der Demokraten halten darf.
2015. Castro gilt als Zukunftshoffnung der Demokraten. In US-amerikanischen Medien wird er für die Präsidentschaftswahl 2016 unter anderen immer wieder als möglicher Vizepräsidentschaftskandidat der voraussichtlichen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton ins Gespräch gebracht. Clinton äußert im Oktober 2015 sich positiv zu dem Vorschlag. Als Running Mate könnte Castro durch seine Identität als Latino dieser wichtigen Wählergruppe der Demokraten Identifikation ermöglichen.
Juli 2016. Clinton entscheidet sich für den Senator Tim Kaine aus Virginia als Anwärter für die Vizepräsidentschaft.
12. Januar 2019. Castro gibt in San Antonio bekannt, dass er die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftswahl 2020 anstrebt.
Bilder aus Wikimedia Commons
Julián Castro, Lizenz: Public Domain, Urheber: United States Department of Housing and Urban Development
Wikipedia, Julian Castro