Freitag, 12. April 2019

Cory Booker

Cory Booker
Der US-amerikanische Politiker und Jurist Cory Anthony Booker wurde am 27. April 1969 in Washington, D.C. geboren.

Er bewirbt sich um die Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaftswahl 2020.

Er gehört der Demokratischen Partei an. Er vertritt seit 2013 den Bundesstaat New Jersey im US-Senat. Bis dahin hat er vom Jahr 2006 an das Amt des Bürgermeisters der Stadt Newark bekleidet. Booker ist für seine intensive politische Kommunikation über soziale Netzwerke und Medien bekannt geworden. 

Bookers Aktionen sorgten immer wieder für Aufsehen. So wohnte er acht Jahre lang in einer Sozialwohnung in einem Brennpunkt, trat für zehn Tage in Hungerstreik oder ernährte sich eine Woche lang für 30 US-Dollar, um auf die mangelnde Versorgung von Menschen hinzuweisen, die auf öffentliche Hilfe angewiesen sind.

Booker bedient sich für seine Öffentlichkeitsarbeit intensiv der Medien. Sein Wahlkampf des Jahres 2002 war der Fokus des Dokumentarfilms Street Fight, welcher für einen Oscar nominiert wurde. Er war die Hauptfigur der Dokumentarserie Brick City, die 2009 und 2011 in zwei Staffeln seine Arbeit als Bürgermeister und die Reformen in Newark begleitete. Für diese Arbeit nutzte er insbesondere Social Media. Über Twitter nahm er 2010 nach einem Schneesturm von Bürgern Anfragen zum Schneeschippen entgegen und führt sie teils persönlich aus und koordiniert nach dem verheerenden Hurrikan Sandy im Herbst 2012 die Hilfs- und Aufräumarbeiten.

Leben

27. April 1969. Cory Anthony Booker wird in Washington, D.C. geboren. Seine Eltern gehören zu den ersten schwarzen Führungskräften beim Unternehmen IBM.

Booker studiert Politikwissenschaften und Jura an den Universitäten Stanford, Yale und Oxford. Nach dem Jurastudium arbeitet er für das Urban Justice Center in New York und als Programm-Koordinator des Newark Youth Project.

1998. Booker wird in den neunköpfigen Stadtrat von Newark gewählt, indem er den Amtsinhaber George Branch besiegt.

Mitte der 2000er Jahre. Er wird er Partner einer Anwaltskanzlei.

2002. Er kandidiert nicht erneut als Stadtrat, sondern tritt als Bürgermeisterkandidat an. Er unterliegt jedoch Amtsinhaber Sharpe James.

2002 bis 2006. Er hat kein politisches Amt inne. Er gründet die Basisorganisation Newark Now, welche zur Vernetzung der Bewohner von Newark und der Verbesserung der Lebenssituation in der Stadt beitragen soll.

2006. Booker kandidiert erneut als Bürgermeister und wird mit 72 Prozent der Stimmen gewählt. Darüber hinaus sind viele ihm nahestehende Stadtratskandidaten erfolgreich, sodass er auch im Stadtrat eine starke Unterstützung hat. Innerhalb seines ersten Jahres im Amt reduziert er die Kriminalitätsrate um 33 Prozent; weiterhin gelingt es ihm, für die Schulen von Newark eine Spende von Mark Zuckerberg in Höhe von 100 Millionen US-Dollar einzuwerben und das Defizit der Stadt deutlich zu reduzieren.

2009. US-Präsident Barack Obama bietet ihm die Leitung des neugeschaffenen Amtes für Städteentwicklung an, was Booker mit Verweis auf seine Verbundenheit zu Newark ablehnt.

2010. Als Bürgermeister von Newark wird er zwar ungefährdet, aber mit einem knapperen Ergebnis von fast 60 Prozent der Wählerstimmen wiedergewählt und bleibt bis zu seiner Vereidigung als US-Senator am 31. Oktober 2013 im Amt.

Das Nachrichtenmagazin Time erklärt Booker zu einem „Superhelden der sozialen Medien“ („social-media superhero“).

April 2012. Er kommt in die Schlagzeilen, als er eine Nachbarin aus ihrem brennenden Haus rettet.

Dezember 2012. Booker kündigt an, bei der Wahl im November 2014 für den Sitz seines Parteikollegen Frank Lautenberg im Senat anzutreten und damit den bisherigen Mandatsinhaber, herauszufordern.

Ende Dezember 2012. Tulsi Gabbard bewirbt sich bei der Hawaii Democratic Party um den Sitz des verstorbenen US-Senators Daniel Inouye und bekommt dabei prominente Unterstützung von u. a. Kal Penn und Cory Booker, kommt aber nicht in die dem Gouverneur Neil Abercrombie vorgelegte, engere Auswahl.

Juni 2013. Frank Lautenberg stirbt. Booker tritt als Kandidat für die nötig gewordene Nachwahl an. Auch wenn die Familie Lautenbergs sich nicht für Booker ausspricht, liegt er in Meinungsumfragen weit vor seinen Mitbewerbern, sowohl für die parteiinterne Vorwahl als auch in der anschließenden allgemeinen Nachwahl.

30. Juli 2013. Oprah Winfrey nennt ihn wegen seiner medialen Präsenz einen „Rockstar“ und sammelt für seinen Senatswahlkampf Spenden.

August 2013. Er beendet vorerst Spekulationen über weitere politische Ambitionen, als er ein Antreten bei der Präsidentschaftswahl 2016 (auch für das Amt des Vizepräsidenten) ausschließt.

13. August 2013. Er gewinnt mit 59 Prozent der Stimmen die Nominierung der demokratischen Partei und tritt damit bei der Wahl im Oktober als klarer Favorit gegen seinen republikanischen Herausforderer Steve Lonegan an. Der Wahlkampf erwies sich aber als schwieriger als erwartet. Bookers Beliebtheitswerte sinken zeitweilig deutlich.

16. Oktober 2013. Bei der Wahl für den Sitz im US-Senat am 16. Oktober 2013 siegt Cory Booker mit 54,6 Prozent über Steve Lonegan (44,3 Prozent).

31. Oktober 2013. Booker tritt sein Amt in der Nachfolge des Interimssenators Jeffrey Chiesa mit der Vereidigung an.

November 2014. Bei der Senatswahl tritt Booker für eine volle sechsjährige Amtszeit an. Er setzt sich mit mehr als 56 Prozent der Stimmen gegen den Republikaner Jeff Bell durch.

Januar 2016. Bookers Memoiren erscheinen unter dem Titel United, was von einigen journalistischen Beobachtern mit einer möglichen Kandidatur als Vizepräsident bei der Wahl 2016 verknüpft wird, über die immer wieder in Medien spekuliert wird.

November 2016. Nach der Niederlage der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl wird Cory Booker als möglicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2020 genannt.

Januar 2017. Booker erklärt, er wolle nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren, um sich auf die Regierung unter der Präsidentschaft Donald Trumps zu konzentrieren. Booker liegt in frühen Vorwahlumfragen der Demokraten auf einem der hinteren Plätze, mit 8 bis 3 Prozent der Befragten, die ihn als Wunschkandidaten angaben. Er bleibt jedoch weiterhin im Gespräch, unter anderem, indem er bundesweit Kandidaten der Demokraten im Wahlkampf unterstützt, darunter Doug Jones bei seiner Wahl in Alabama 2017 und Mike Espy bei seiner Senatskandidatur 2018 in Mississippi.

2017. Die Keynotes auf dem South by Southwest (SXSW) hält Cory Booker. Er ist eine der Nachwuchs-Hoffnungen der demokratischen Partei.  Der Afroamerikaner erinnert an die Fähigkeit der Amerikaner, den Hass zu überwinden und zitiert ein afrikanisches Sprichwort: "Wenn du schnell vorankommen willst, dann geh allein. Wenn du aber weit kommen willst, geh gemeinsam mit anderen." Seine Botschaft ist der größtmögliche Gegensatz zum Weltbild von US-Präsident Donald Trump, der im Wahlkampf Latinos, Frauen und Behinderte beleidigte und beim Amtsantritt ein "amerikanisches Blutbad" beklagte.

Auch Joe Biden (Ex-Vizepräsident der USA) hält eine Rede. 2015 überlegte er, sich um die Nachfolge von Barack Obama zu bewerben. Dann starb sein Sohn Beau an einem Hirntumor und Biden merkte in der Trauerphase, dass ihm die letzte Überzeugung fehlte. Nun umwirbt er die Nerds: "Vor mir sitzen einige der innovativsten Köpfe der Welt." Er redet Technikern, Unternehmern und Programmierern ins Gewissen und fordert sie auf, sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. "Ich kann auf dem Smartphone sehen, welcher Film überall auf der Welt läuft. Aber rund um die Medizin gibt es wenige praktische Dinge. Warum ist das so?" ruft er und es klingt etwas bitter. Die Computersysteme vieler Krankenhäuser seien nicht kompatibel, sodass Ärzte Fotos von Scans mit dem Smartphone machen müssten, um sie an Kollegen zu schicken. Hierfür müsse es Lösungen geben, so Biden: Die jungen Leute im Publikum könnten "die erste Generation sein, für die Krebs keine Todesstrafe mehr" sei.

Donald Trumps Regierung ist das Feindbild auf der diesjährigen SXSW-Konferenz in Texas. Ob beim Tischtennis, in Vorträgen oder am Tacostand – es regt sich politischer Widerstand. Vorträge tragen in diesem Jahr Namen wie "Der Krieg zu Hause: Trump und die Mainstream-Medien" oder "Startup-Investitionen in den Trump-Jahren". In der Podiumsdiskussion "Brücken bauen, wenn andere Mauern bauen wollen" geht es um die Zukunft von Einwanderern. "Fake News" und Faktenchecks sind Thema bei mehreren Diskussionen und Vorträgen, genauso wie technische Mittel für den Widerstand und Zusammenarbeit gegen Rassismus und Sexismus.

Nick Denton, dem das Klatschportal Gawker gehörte, hat nach seiner Niederlage gegen Peter Thiel einen seiner ersten Auftritte. Er erklärt: „Thiel ist jetzt einer der mächtigsten Menschen im ganzen Land. Es ist wahrscheinlich unklug, sich im Moment mit ihm anzulegen.“ Er meldet jedoch Zweifel an, ob der Investor mit seiner neuen Rolle im Dunstkreis von Trump am Ende glücklich wird. Mit seinem Engagement für Trump habe er sich zu einer „nationalen Figur“ gemacht. Deshalb sei er sehr verwundbar, wenn es einmal zu einer politischen Gegenreaktion auf die gegenwärtigen Verhältnisse komme.

6. September 2018. Im Senat tritt Booker insbesondere bei der Anhörung des Supreme-Court-Kandidaten Brett Kavanaugh hervor, als er wegen zurückgehaltener Dokumente Kavanaughs bereits die Eröffnung stört, Kavanaugh wegen Fragen insbesondere zu Affirmative Action unter Druck setzt und ankündigt, als geheim eingestufte Dokumente zu veröffentlichen, selbst wenn er als Konsequenz dafür aus dem Senat ausgeschlossen werden sollte.

Februar 2019. Booker verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu kandidieren.

Neben Booker bewerben sich bei den Demokraten auch Bernie SandersKamala HarrisElizabeth WarrenAmy KlobucharTulsi GabbardKirsten GillibrandJohn DelaneyJulian Castro, Peter ButtigiegMarianne WilliamsonAndrew Yang, Ken Nwadike, Harry Braun und Michael E. Arth um das Präsidentenamt.

Auch der ehemalige Vizepräsident Joe BidenJohn HickenlooperMichael Bloomberg und Beto" O'Rourke gelten als mögliche Trump-Herausforderer.

Der frühere Major Richard Ojeda hat seine Kandidatur bereits wieder zurückgezogen.

Bei den Republikanern hat bislang nur Amtsinhaber Donald Trump erklärt, dass er wieder antreten wird. Lediglich William Weld, der ehemalige Gouverneur von Massachusetts, hat ein Erkundungskommitte ins Leben gerufen, das ermitteln soll, mit wie vielen Spendern und Unterstützern er rechnen könnte, wenn er im nächsten Jahr bei den Präsidentschaftsvorwahlen antreten würde.

Neben den Demokraten und den Republikanern wird auch die Libertarian Party einen Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schicken. Der mit Abstand bekannteste unter den bislang fünf Bewerbern dafür ist der IT-Pionier John McAfee.

Howard Schultz (Milliardär und Ex-Chef der Kaffeekette Starbucks) tritt als unabhängiger Kandidat an.

Bilder aus Wikimedia Commons
Cory Booker, Lizenz: Public Domain, Urheber: Senate of the United States

Quellen
Wikipedia, Cory Booker