Samstag, 14. Februar 2015

Atomkraftwerk Kaiga

Das indische Atomkraftwerk Kaiga (engl. Kaiga Atomic Power Station) befindet sich in der Nähe des Ortes Kaiga im Bundesstaat Karnataka, Distrikt Uttara Kannada am südlichen Ufer des Flusses Kali, der etwas 5 km weiter westlich vom Kadra-Staudamm aufgestaut wird.

Das AKW verfügt über 4 Druckwasserreaktoren mit Schwerem Wasser als Moderator (Schwerwasser-Druckreaktor (PHWR) mit einem CANDU-ähnlichem Design) mit jeweils einer elektrischen Bruttoleistung von 220 MWe und jeweils einer elektrischen Nettoleistung von 202 MWe. Die Thermische Leistung beträgt jeweils 800 MWth.

Die Planung zweier weiterer Reaktoren wurde eingestellt.

Auf dem Gelände befindet sich auch eine Anlage zur Entsorgung des anfallenden radioaktiven Abfalls.

Ungeachtet der Leistung des Atomkraftwerks gibt es in der direkten Umgebung immer noch Ortschaften, die darauf warten, an das Elektrizitätsnetz angeschlossen zu werden.

Laut der „Western Ghats Task Force“ soll die Anzahl an Krebserkrankungen um das Kraftwerk in den ersten zehn Jahren des Betriebs des Kraftwerks von fünf auf 40 angestiegen sein.

Nach Beginn der Katastrophe von Fukushima infolge des Tōhoku-Erdbebens in Japan wurde die Sicherheit des Werks überprüft. Laut offiziellen Angaben können alle in Betrieb befindlichen Reaktoren einem Erdbeben der Stärke 6 standhalten. Zudem soll sich das Werk außerhalb der Reichweite von Tsunamis befinden.

Geschichte

1. September 1989. Baubeginn Block 1.

1. Dezember 1989. Baubeginn Block 2.

13. Mai 1994. Wegen einem Bauunfall, bei dem  ein Teil des inneren Containments zusammenbricht, kommt es zu Verzögerungen beim Bau.

24. September 1999. Reaktor 2 wird erstmals kritisch.

2. Dezember 1999. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.

16. März 2000. Block 2 geht in den kommerziellen Betrieb.

26. September 2000. Reaktor 1 wird erstmals kritisch.

12. Oktober 2000. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.

16. November 2000. Reaktor 1 geht in den kommerziellen Betrieb.

30. März 2002. Baubeginn Block 3.

10. Mai 2002. Baubeginn Block 4.

31. März 2007. Reaktor 3 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.

11. April 2007. Reaktor 3 geht in den kommerziellen Betrieb.

24. November 2009.  In einem Kühlungstank auf dem Gelände, dessen Inhalt als Trinkwasser bestimmt sind werden erhöhte Tritium-Werte gemessen. Laut offiziellen Angaben soll dies das Resultat eines Sabotageaktes gewesen sein. Daraufhin werden Sicherheitsvorkehrungen wie Messungen und Überwachung verstärkt.

19. Januar 2011. Reaktor 4 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.

20. Januar 2011. Reaktor 4 geht in den kommerziellen Betrieb.

Atomkraftwerke in Indien

Quellen