Der deutsche Blogger und islamfeindliche Aktivist Stefan Herre wurde am 23. August 1965 in Köln geboren.
Er wuchs im Kölner Stadtteil Thielenbruch in einem bürgerlichen Elternhaus auf, studierte an der Sporthochschule Köln Sport auf Lehramt und schloss mit dem Diplom ab.
Er ist Gründer und Mitbetreiber des islamfeindlichen Weblogs Politically Incorrect (PI).
Von Medien und Wissenschaftlern werden Herre und Politically Incorrect Schlüsselfunktionen im rechtspopulistischen und islamfeindlichen Spektrum Deutschlands beigemessen. Dabei werden ihnen neben Tendenziösität in ihren Berichten auch eine wohlwollende Haltung gegenüber beleidigenden sowie potentiell rassistischen und volksverhetzenden Kommentaren von Nutzern des Blogs vorgeworfen, die von den Moderatoren der Webseite bewusst nicht entfernt würden. Herre erklärt dies hingegen mit dem hohen Kommentaraufkommen, das die Moderation überfordere. Von Seiten der Pro-Bewegung und der ihr verbundenen Akteuren wird hingegen Kritik laut, Herre nehme zu stark für Die Freiheit von Michael Stürzenberger Partei und beschädige damit nicht nur die vormals guten Beziehungen zu den Pro-Parteien, sondern auch die „islamkritischen Kräfte in Deutschland“ insgesamt. Seit Anfang 2012 wird jedoch wieder regelmäßig über die Pro-Bewegung berichtet.
PI steht dem von Udo Ulfkotte (Publizist) gegründeten Verein "Pax Europa" nahe. Ulfkotte verfasste im Jahr 2003 das umstrittene Buch "Der Krieg in unseren Städten" das für das PI-Weltbild wiederum als Bestätigung der eigenen Annahmen einer Überfremdung Deutschlands durch gewaltbereite Muslime dient.
Werdegang
Ab 1980. Herre schreibt vor allem Leserbriefe an deutsche Tageszeitungen, in denen er nationale und internationale Politik kommentiert, sich für eine starke Anbindung Deutschlands an die USA ausspricht und vor allem die Partei Bündnis 90/Die Grünen und den Islam kritisiert.
2004. Er gründet das Blog Politically Incorrect, mit dem er sich gegen eine von ihm ausgemachte antiamerikanische Grundhaltung in den deutschen Medien wandte; er nahm auch an Pro-Bush-Demonstrationen während dessen Deutschlandbesuch teil.
August 2005. In der Gaststätte des Münchner Nockherbergs gibt es ein Treffen bei dem eine neue Bewegung, vielleicht auch eine neue Partei gegründet werden soll um das "Wertesystem des Westens" zu retten. Mit dabei sind Maxeiner und Miersch, Hannes Stein (Autor von "Die Welt), Henryk M. Broder (zu der Zeit Spiegel) und Stefan Herre von dem noch unbedeutenden Blog Politically Incorrect, auch ein Vertreter von Campo de Criptina (Gründerin Tanja Krienen) ist dabei. Ein Fotograf veröffentlich danach "unvorsichtiger Weise" seine Bilder mit lesbaren Namen im Internet.
2005. Nach dem Erscheinen der Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten 2005 stellt Herre die Bilder in sein Blog (mit giftigen Bemerkungen über Islam und feige Mainstreammedien) und seine Seite schwenkt immer mehr auf einen antiislamischen Kurs ein und wird zu einem der meistbesuchten deutschsprachigen Blogs.
Durch die starke Stellung Herre des Blogs kommt in eine hervorgehobene Position im Spektrum der deutschen antiislamischen Organisationen, Medien und Parteien. Er knüpft verschiedene Kontakte, etwa zur rechtspopulistischen Pro-Bewegung, der Bürgerbewegung Pax Europa oder deren Mitglied René Stadtkewitz, damals Abgeordneter der Berliner CDU-Fraktion. Herre ist auch zeitweilig Autor der Jungen Freiheit.
2006. Viele prowestliche Blogger sagen sich von PI los. Sie kritisieren dessen Stil und lehnen es ab, damit in einen Topf geworfen zu werden. Wie immer hat jedoch der Rattenfänger, der mit seinen Diffamierungen und Vereinfachungen vor dem Untergang Europas warnt, mehr Erfolg.
2007. Herre bekommt nach eigenen Angaben wiederholt Morddrohungen, worauf er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückzieht. Herre verlegt daraufhin den Serverstandort von PI ins Ausland und gibt die Verantwortung nach eigener Mitteilung an eine anonyme Person aus dem Ausland ab. Wie später bekannt wurde, ist dies die Schweizer Pfarrerin Christine Dietrich. Presseinterviews gibt er seitdem nur noch selten.
Mitte 2010. Das Verhältnis zwischen Herre und der Pro-Bewegung kühlt ab. Politically Incorrect, das bis dato wohlwollend über Pro Köln berichtet hat, wirde kritischer in seiner Berichterstattung und reduziert seine Beiträge über die Pro-Parteien deutlich.
2010. Herre und Stadtkewitz reisen in die Niederlande und laden den Politiker Geert Wilders zu einer Rede nach Berlin ein.
22. Juli 2011. Breivik verübt die Terroranschläge in Norwegen 2011. Das führt zu einer stärkeren Beobachtung der ausländerfeindlichen Szene um PI. An der Stellung von PI als Stimmungsmacher, Einpeitscher und Organisationsplattform mit lokalen Gruppen ändert das jedoch nichts.
September 2011. Verschiedene Zeitungen der DuMont-Gruppe berichten, dass sich Herre nicht aus der aktiven Arbeit bei Politically Incorrect zurückgezogen hat und er die Leitung offiziell an Christine Dietrich abgegeben habe, die bereits 2007 ihren Abschied von dem Blog bekannt gegeben hat. Die Berichte der Zeitungen betonen vor allem den Einfluss und die Kontakte, die Herre in der deutschen wie der internationalen antiislamischen Szene besitze. Der Spiegel bestätigt ebenfalls im September 2011 in einer eigenen Dokumentation der geleakten Skype-Kommunikation der Blog-Macher nach den Anschlägen in Norwegen 2011, dass Herre weiterhin zum „Führungszirkel“ von Politically Incorrect gehöre.
2014. PI nähert sich mit dem Begriff "westliche Kriegstreiberei", wie es in der rechten Szene gerade Mode ist, den russischen Positionen an. Michael Stürzenberger zeigt als Redner auf der zweiten „Hooligans gegen Salafisten“-Demonstration im Hannover, dass es gar nicht mehr um eine Verankerung im bürgerlichen Lager geht, sondern nur um Antiislamismus. Für den vor allem westdeutschen Block um PI ist das rechtspopulistische bis rechtsextreme Bündniss Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) die Erfüllung eines feuchten Traums. Es stört die Teilnehmer auch nicht dass Melanie Dittmer (Ex-Angehörige der Jungen Nationaldemokraten) die Anmeldung in Bonn übernimmt, nachdem schon ein verurteilter Verbrecher (vielfacher Einbruch, Drogenhändler) Lutz Bachmann die "Führung" des Originals übernommen hat
Quellen
24.12.2014, FAZ, Versagen im Bett mit Pegida