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| Polonium |
Polonium wurde im Jahr 1897 von Marie und Pierre Curie entdeckt. Es ist nach Marie Curies Heimatland Polen benannt. Das radioaktive Isotop hat im Periodensystem die Ordnungszahl 84. Es ist ein silbrig glänzendes Metall und ähnelt Tellur und Wismut. Bei Dunkelheit regt es die umgebende Luft zu hellblauem Leuchten an.
Der Alphastrahler entsteht in der Natur durch den Zerfall von Uran und ist daher in geringen Mengen in Uranerzen enthalten. Polonium ist eines der seltensten Elemente. Weltweit werden pro Jahr nur etwa 100 Gramm produziert. Geringe Mengen wurden auch in Tabakpflanzen gefunden. Daneben wird Polonium in Atomreaktoren erzeugt. Die Halbwertzszeit von Polonium-210 beträgt 138 Tage.
Bekannte Isotope sind Po-208, Po-209 und Po-210. Beim radioaktiven Zerfall sendet das Schwermetall eine energiereiche Alpha-Strahlung (5 MeV) aus. Die Reichweite der Strahlung im Gewebe beträgt weniger als 0,1 mm. Daher dringt sie kaum von aussen in die Haut ein. Erst wenn die radioaktiven Teilchen in den Körper gelangen (durch Nahrung, Wunden oder Rauch) wirkt Polonium als starkes Gift. Eine Dosis von 0,1 Mikrogramm tötet innerhalb weniger Tage.
Die biologische Halbwertszeit im Menschen liegt zwischen 30 und 50 Tagen. Es wird zu 90% über den Verdauungstrakt und den Urin ausgeschieden. Daneben kann es in niedrigeren Dosen über längere Zeit wie alle radioaktiven Stoffe auch Krebs auslösen.
Genutzt wird Polonium z.B. als Neutronenquelle für Atomwaffen oder in der Raumfahrt als Wärmequelle.
Bekannter wurde Polonium durch den Mord an dem russischen KGB-Agenten Alexander Walterowitsch Litwinenko. Auch der palästinensischer Freiheitskämpfer Jassir Arafat könnte möglicherweise damit ermordet worden sein.
Bilder aus Wikimedia Commons
Polonium, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 UK: England & Wales“, Urheber: User:GregRobson (Greg Robson)
Quellen
