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| Solarturmkraftwerk Jülich |
Das Solarturmkraftwerk Jülich, ein solarthermisches Versuchs- und Demonstrationskraftwerk, wurde gemeinsam vom Solar-Institut Jülich und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geplant und gebaut.
Auf einer Fläche von ungefähr acht Hektar verfügt das Kraftwerk über 2153 zweiachsige, der Sonne nachgeführte Spiegel (Heliostate), die sich so ausrichten, dass das Sonnenlicht zum oberen Ende des 60 Meter hohen Turms hin reflektiert wird, wo sich der Empfänger (Receiver) befindet. Der 22 m² große Receiver aus porösen keramischen Elementen erwärmt die ihn durchströmende Luft auf bis zu 700 °C. Die Strahlung der Sonne, wird dabei bis zu 1000-fach konzentriert. Die Wärme kann beispielsweise zur Erzeugung von Wasserdampf, mit dem über eine Turbine Strom produziert wird, genutzt werden. So können rund 400 private Haushalte mit Strom versorgt werden. Alternativ könnte auch solarer Wasserstoff erzeugt werden.
Da das Kraftwerk als Pilotanlage für Kraftwerke in Südeuropa und Nordafrika fungiert, hat es auch überregionale Bedeutung. In Algerien wird zur Zeit eine nahezu baugleiche Anlage geplant.
Seit Planungsbeginn gibt es Kritik an der Standortwahl in Deutschland statt in einem sonnenreicheren, südlicheren Land – den späteren Aufstellungsregionen für kommerzielle Projekte. Unter anderem schrieb der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) als Befürworter der Solarstromerzeugung von „einer Verschwendung von Mitteln“.
Geschichte
Februar 2008. Baubeginn des Solarturmkraftwerks.
September 2008. Das Kraftwerk wird testweise in Betrieb genommen.
19. August 2009. In Jülich geht das erste deutsche Solarturmkraftwerk ans Netz. Es soll 400 Haushalte mit Strom versorgen.
20. August 2009. Das Kraftwerk wird offiziell den künftigen Betreibern, den Stadtwerken Jülich, übergeben.
29. Juni 2011. Das DLR kauft den Solarturm für 7,5 Mio Euro von den Stadtwerken Jülich damit es zukünftiger intensiver anwendungsnah zu Forschungszwecken genutzt werden kann.
Bilder aus Wikimedia Commons
Solarturmkraftwerk Jülich, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: Bodoklecksel
Quellen
19.08.2009, taz, Größtest deutsches Solarkraftwerk am Netz, Immer der Sonne nach