Samstag, 23. August 2014

World Nuclear Association (WNA)

Logo der WNA
Die World Nuclear Association (WNA) ist eine bei der UNO akkreditierte internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Westminster (Großbritannien). Sie wurde im Jahr 2001 als Nachfolger des Uranium Institute gegründet. Ziel der Organisation ist die Förderung der friedlichen Nutzung und dementsprechend der Ausbau der Atomenergie und die Unterstützung der Unternehmen der Atomindustrie.

Mitgliedschaft

Die Mitglieder der World Nuclear Association kommen aus allen Stufen des Produktionsprozesses, zum Beispiel aus dem Uranbergbau, der Uran-Anreicherung, der Atombrennstoffproduktion, der Wiederaufarbeitung, der Endlagerung, der Kraftwerksindustrie und den Energieversorgungsunternehmen. Weiterhin können Unternehmen aus anderen Bereichen, die mit der Verwertungskette in Zusammenhang stehen, Mitglied der Organisation werden.
Die Mitglieder repräsentieren rund 90 Prozent der weltweiten Kernenergieerzeugungskapazitäten. Zudem stehen die Staaten, in denen die Mitglieder ihren Sitz haben, für 80 Prozent der Weltbevölkerung.
Neben Unternehmen und Organisationen mit Sitz in den OECD-Staaten versucht die World Nuclear Association, vermehrt Unternehmen und Organisationen aus Nicht-OECD-Staaten, unter anderem durch Rabatte bei den Beiträgen, zu gewinnen.
Für Non-Profit-Organisationen, Wissenschaftler, Politiker und Behörden gibt es zudem einen reduzierten Mitgliedsbeitrag.

Führungspersonen

Die WNA-Mitglieder ernennen einen Generaldirektor (englisch Director General) und wählen ein 18 Mitglieder umfassendes Board of Management. Dieses ist für Kontrolle und die Erfüllung der satzungsgemäßen Vorgaben zuständig. Zudem entwickelt das Board of Management Grundlagen und Strategien, die durch die Mitglieder bestätigt werden.
Generaldirektorin ist seit dem 1. Januar 2013 Agneta Rising. Tim Gitzel, CEO von Cameco, ist zurzeit Vorsitzender des Board of Management. Stellvertretender Vorsitzender ist der ehemalige CEO von Areva GB, Jean-Jacques Gautrot.
Neben den vorgenannten Organen der World Nuclear Association gibt es noch ein „Council of Advisors“, dem zurzeit (2013) Hans Blix, ehemaliger Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, Ken Ellis, Managing Director der World Association of Nuclear Operators, und Gerald Grandey, ehemaliger CEO von Cameco, angehören.

Aktivitäten und Programme der World Nuclear Association

Zusammenarbeit in der Atomindustrie

Eine essentielle Rolle der World Nuclear Association ist die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern.
Die aktuellen Arbeitsgruppen, bestehend aus den institutionellen Mitgliedern und durch das Sekretariat der World Nuclear Association unterstützt, verteilen Informationen und Entwicklungsanalysen in den Gebieten Technik, Handel und Umweltfragen.
Bei den Zusammentreffen der Mitglieder auf Sitzungen und Tagungen, die die wirtschaftliche Nutzung der Atomenergie betreffen, wird alles versucht, um nicht den Eindruck einer Kartellbildung zu erwecken, zum Beispiel Preisabsprachen bei aufbereitetem Uran oder Investitionsgütern. Dementsprechend werden auf den Treffen die Vertragsdetails von aktuellen oder geplanten Projekten, die Einteilung von Märkten, die Ablehnung von Herstellern oder Verbrauchern oder dem naheliegende Themen nicht besprochen.

Veranstaltungen

World Nuclear Association Annual Symposium

Das World Nuclear Association Annual Symposium findet seit 1985 in London statt. Ins Leben gerufen wurde es durch das Uranium Institute, die Vorgängerorganisation der World Nuclear Association. Während des Symposiums wird die ebenfalls seit 1985 verliehene Auszeichnung Gold Medal für Herausragende Leistungen für die friedliche weltweite Nutzung der Atomenergie (englisch Distinguished Contribution to the Peaceful Worldwide Use of Nuclear Energy) der World Nuclear Association überreicht. Neben dem Symposium in London werden zwei weitere, seit 2013 in Indien und seit 2011 in China abgehalten.

World Nuclear Fuel Cycle Meeting

Gemeinsam mit der US-amerikanischen Lobbyorganisation Nuclear Energy Institute veranstaltet die World Nuclear Association die World Nuclear Fuel Cycle Meetings. Auf dieser Veranstaltung treffen sich Unternehmen und Institutionen, die in den Bereichen Atombrennstoffe und Uranmarkt tätig sind bzw. veröffentlichen.

Vertretung

Die World Nuclear Association vertritt die Interessen der Atomindustrie und deren internationale Organisationen wie zum Beispiel:

  • Internationale Atomenergieorganisation (IAEO)
  • Nuclear Energy Agency
  • Vereinte Nationen (die World Nuclear Association war unter anderem an der im Jahr 2009 stattgefundenen UN-Klimakonferenz in Kopenhagen beteiligt)
  • Internationale Strahlenschutzkommission und OSPAR (Beratungen zur nuklearen Sicherheit)

Assoziierte Organisationen

Die World Nuclear Association unterstützt andere Organisationen mit finanziellen und organisatorischen Mitteln, ohne Einfluss auf deren Unabhängigkeit zu nehmen. Diese Organisationen haben mit der World Nuclear Association entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen.

Unterstützt werden durch die World Nuclear Association

  • Internationale Arbeitnehmerorganisationen auf dem Gebiet der Atomtechnik
  • Nationale bzw. regionale Organisationen, in denen Unternehmen Mitglieder werden können
  • Nationale Atomvereinigungen
  • „Bürger“organisationen, die Atomenergie als einen Schlüssel zur Energiewende betrachten und fördern.
  • Women in Nuclear Global. Women in Nuclear Global wurde 1993 aus dem Uranium Institute heraus gegründet. Zurzeit sind über 2000 Mitglieder aus 60 Staaten in der Non-Profit-Organisation. Auch Männer können Mitglieder von Women in Nuclear Global werden, jedoch sind die überwiegende Zahl der Mitglieder Frauen aus den Bereichen Wissenschaft, Uranbergbau, Kraftwerksbetreiber, Atommedizin und anderen Organisationen wie der IAEO. Geführt wird Women in Nuclear Global von einem gewählten Vorstand. Ein Teil der Finanzen wird durch die World Nuclear Association getragen. Women in Nuclear Global fördert die Verbreitung von Informationen zur Atomtechnik und zu den Auswirkungen radioaktiver Strahlung. Zudem fördert Women in Nuclear Global ihre Mitglieder durch Tagungen und Karrieremöglichkeiten in der Atomindustrie.

Geschichte

1966. Laut World Nuclear Association (WNA) ist in diesem Jahr die Entscheidung zum Bau der belgischen Atomreaktoren Doel-1 und -2 sowie Tihange-1 gefallen

2001. Die World Nuclear Association (WNA) wird als Nachfolger des Uranium Institute gegründet.

2001 bis 2002. Agneta Rising ist Vorsitzende des Board of Management.

2001 bis 2012. John Ritch (Ex-US-amerikanischer Botschafter und Teilnehmer der Nuclear Non-Proliferation Treaty-Verhandlungen 1995 und 2000) ist der erste Generaldirektor der WNA.

2002 bis 2004. Gerald Grandey ist Vorsitzender des Board of Management.

2004 bis 2006. Jose Luis Gonzalez ist Vorsitzender des Board of Management.

2006 bis 2008. Ralf Güldner ist Vorsitzender des Board of Management.

2008 bis 2010. Andy White ist Vorsitzender des Board of Management.

2010 bis 2012. Chris Crane ist Vorsitzender des Board of Management.

07. März 2010. In Frankreich findet der Jahrmarkt der Atomenergie statt. Teilnehmer sind Anbieter, Produzenten und Abnehmer. Der Weltverband World Nuclear Association (WNA) will bis 2030 mindestens 450 neue AKWs bauen. Man will Ländern wie Jordanien, Libyen und Syrien den Zugang zur "Zivilen Nutzung" erleichtern.
Der französische Präsident Sarzkozy wirbt mit Umweltschutz durch Atomenergie.  Bei der Konferenz in Paris sagte Uzi Landau, der israelische Minister für Infrastruktur, dass sein Land mit Jordanien zusammen ein AKW mit französischer Technologie in der Negev-Wüste bauen will.

September 2011. John Ritch (Generaldirektor der WNA) behauptet bei einem Interview in London: "Fukushima ist für uns ein Beweis für die Zuverlässigkeit der Atomtechnik. Schauen Sie: Wir hatten in Fukushima den schlimmsten anzunehmenden Unfall. Und was ist passiert? Nichts! Es gibt nicht ein einzigen Toten, und Experten werden Ihnen bestätigen: Niemand wird durch freigesetzte Strahlung krank werden oder früher sterben."

2012. Steve Kidd („Acting Director General“,  Forschungsdirektor der World Nuclear Association) ist der zweite Generaldirektor der WNA.

Seit 2012. Tim Gitzel  ist Vorsitzender des Board of Management.

1. Januar 2013. Agneta Rising wird dritte Generaldirektorin der WNA. Sie war zuvor Vorsitzende des Uranium Institute (2000–2001), Vorsitzende des Board of Management (2001–2002) und bei Vattenfall zuständig für die Atomaktivitäten.

Bilder aus Wikipedia
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Quellen