Dienstag, 10. März 2020

Eric Holder

Eric Holder
Der US-amerikanische Jurist und Politiker Eric Himpton Holder, Jr. wurde am 21. Januar 1951 in New York City geboren.

Er gehört der Demokratischen Partei an.

Von Februar 2009 bis April 2015 war er der United States Attorney General (Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten) und damit Justizminister unter US-Präsident Barack Obama. Eric Holder ist der erste Afroamerikaner, der diese Spitzenposition erlangt hat. Zuvor war er bereits von 1997 bis 2001 stellvertretender Justizminister in der Regierung von Präsident Bill Clinton.

Holder äußerte zeitweilig Interesse an einer Kandidatur zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020, entschied sich jedoch später dagegen.

Holder lebt mit seiner Frau, der Ärztin Sharon Malone, und seinen drei Kindern in Washington.

Leben

21. Januar 1951. Eric Himpton Holder, Jr. wird in New York City im Stadtteil Bronx geboren.

Die familiären Wurzeln seiner Eltern weisen in die Karibik. Holders Vater, Eric Himpton Holder, Sr. (1905–1970) wurde im Parish St. Joseph im Westen der Insel Barbados geboren und wanderte 1916 in die Vereinigten Staaten aus. Holders Mutter Miriam R. Yearwood wurde in New Jersey geboren; auch ihre Eltern waren aus Barbados, Parish Saint Philip, in die USA ausgewandert.

Holder wächst in Queens auf und geht zur Stuyvesant High School in Manhattan und zur Columbia University.

1973. Er erhält an der Columbia University den Bachelor of Arts (B.A.).

1976. Er erhält an der Columbia University den Juris Doctor.

1976 bis 1988. Nach der Columbia Law School arbeitet Holder beim US-Justizministerium. Er wird von Präsident Ronald Reagan als beigeordneter Richter (Associate Judge) an den Superior Court of the District of Columbia, Washington, berufen.

1993. Holder wird durch Präsident Bill Clinton zum United States Attorney (Bundesstaatsanwalt) für Washington, D.C. ernannt.

1997. Clinton nominiert ihn als stellvertretenden Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten.

September 1997. Holder leistet seinen Amtseid als stellvertretender Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten.

2001. Mit dem Amtsantritt der Regierung des neuen Präsidenten George W. Bush scheidet Holder aus dem Amt als stellvertretender Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten aus.

2001 bis 2009. Holder wechselt in die Privatwirtschaft, wo er in Washington D.C. für die renommierte Anwaltskanzlei Covington & Burling tätig ist. Covington & Burling hat nicht nur einflussreiche Kunden aus der Finanzwelt wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Citigroup, Bank of America, Wells Fargo und Deutsche Bank, sondern verteidigt auch Guantanamo-Gefangene.

Januar 2002. In einem CNN-Interview verteidigt Holder die Klassifizierung von Terroristen als Ungesetzliche Kombattanten statt Kriegsgefangene.

2008. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2008 gehört Holder zum Kampagnenteam von Barack Obama und arbeitet dort unter anderem mit Caroline Kennedy und James A. Johnson zusammen.

18. November 2008. Nach der Wahl Barack Obamas zum Präsidenten nominiert dieser Holder als United States Attorney General (Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten) und damit faktisch als Justizminister.

3. Februar 2009. Er wird als United States Attorney General durch den Senat der Vereinigten Staaten bestätigt. Bei der Ansprache vor beiden Häusern des Kongresses im Jahr 2009 ist Holder Designated Survivor. Er wäre im Falle eines Anschlages auf das Kapitol der höchstrangige Überlebende und würde die Nachfolge von Barack Obama als Präsident antreten.

April 2009. Kurz nach seinem Amtsantritt als Justizminister hält Holder in der American Academy in Berlin eine Rede zur Schließung des Gefangenenlagers in der Guantánamo-Bucht.

Eric Holder im Oval Office
1. Mai 2010. Befragt zum Fall Goldman Sachs, gibt Holder an, dass seine Aufgabe nicht darin bestehe, Fälle zu gewinnen, sondern der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen. Die Mittel, um komplexe Fälle bearbeiten zu können, werden aufgestockt, um die "technologische Lücke" zur Verteidigung schließen zu helfen.

Dezember 2010. Ein Bericht des US-amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald über Chelsea Mannings Haftbedingungen findet verschiedentlich Beachtung auch im deutschsprachigen Raum. Greenwald wird für einen früheren Bericht über den Fall Manning im Oktober 2010 ein Preis für Online-Journalismus zugesprochen.

Eric Holder, der Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten, erwägt laut einem Bericht der britischen Tageszeitung The Independent, Chelsea Manning eine Form des Plea Bargaining anzubieten. Sollte Manning zugeben, von Julian Assange zu der ihm vorgeworfenen Tat angestiftet worden zu sein, könnten ihm im Gegenzug Hafterleichterungen oder ein geringeres Strafmaß zugesagt werden. Den US-amerikanischen Behörden würde damit die juristische Verfolgung von Assange erleichtert, es gelingt ihnen jedoch nicht, eine direkte Verbindung zwischen Manning und Assange nachzuweisen. Assange seinerseits äußert dazu, den Namen Mannings nicht gekannt zu haben, bevor dieser in den Medien auftauchte.

Eric Holder (2011)
Oktober 2011. Holder gibt Details eines von Iran geplanten Attentates bekannt, das in Zusammenarbeit mit mexikanischen Behörden verhindert wurde.

Ende 2011. Holder muss sich auf Grund der Praktiken des Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives bei der Bekämpfung des Drogenkriegs in Mexiko vor dem Justizausschuss des Senats verantworten. Die Bundespolizeibehörde hat in großem Umfang illegal Waffen an Drogenkartelle geliefert und sich erhofft, auf diese Weise den Weg der Waffen, u. a. Maschinengewehre, verfolgen zu können. Allerdings verlor man die Spur bald. Im Dezember 2010 wurde ein US-Grenzschützer mit den von der ATF geschmuggelten Waffen getötet.

2013. Holder bezeichnet die globale Überwachungs- und Spionageaffäre, die durch Edward Snowden losgetreten wurde, als „den US-amerikanischen Interessen schadend“.

4. September 2013. Eric Holder (Justizminister) gerät einer Affäre um abgeschöpfte Telefondaten der Nachrichtenagentur AP immer stärker unter Druck.

25. September 2014. Holder kündigt seinen Rücktritt an.

September 2014. Nach dem angekündigten Rücktritt von US-Justizminister Eric Holder wird Kamala Harris in den US-Medien als mögliche Nachfolgerin gehandelt.

8. November 2014. Obama nominiert Loretta Lynch als Nachfolgerin. 

23. April 2015. Nach einem langen politischen Tauziehen zwischen Präsident Barack Obama und der republikanischen Senatsmehrheit wird Lynch erst jetzt vom Senat als Holders Nachfolgerin bestätigt, weshalb Holder bis dahin im Amt bleibt.

Juni 2016. Nicht mehr im Amt des Generalbundesanwalts, bezeichnet Eric Holder Edward Snowdens Taten als „Dienst an der Öffentlichkeit“. Die „Nützlichkeit“ der angestoßenen nationalen Debatte solle „strafmildernd“ beachtet werden.

1. März 2017. Eric Holder (Ex-Justizminister) kündigt laut einem Bericht des Magazins „Politico“ ein politisches Comeback Barack Obamas an. Er möchte sich demnach an prominenter Stelle für das National Democratic Redistricting Committee (NDRC) einsetzen. Das NDRC setzt sich dafür ein, Wahlkreisgrenzen so zu ziehen, dass der Wählerwille in den Parlamenten besser als bisher repräsentiert wird.

Ende Juli 2018. Eric Holder erklärt an einer Kandidatur zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020 Interesse zu haben.

4. März 2019. Holder schließt eine Kandidatur zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020 ebenso aus wie der US-Senator Jeff Merkley.

Bilder aus Wikimedia Commons
Eric Holder, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: United States Department of Justice
Eric Holder (2011), Lizenz: Gemeinfrei, Urheber, HHSgov
Eric Holder im Oval Office, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: The White House from Washington, DC

Quellen