Sonntag, 23. Februar 2020

António Guterres

António Guterres
Der portugiesische Politiker António Manuel de Oliveira Guterres wurde am 30. April 1949 in Santos-o-Velho, Lissabon geboren.

Am 12. Dezember 2016 wurde er zum UN-Generalsekretär vereidigt. Das Amt übernimmt er zum 1. Januar 2017 von seinem Vorgänger Ban Ki-moon.

Guterres ist Mitglied des Club de Madrid, einer führenden Allianz demokratischer Ex-Präsidenten und Premierminister aus der ganzen Welt. Guterres spricht neben seiner Muttersprache fließend Englisch, Französisch und Spanisch.

Er gehört der Katholischen Kirche an.

Er ist in zweiter Ehe mit der Juristin und ehemaligen Kulturbeauftragte der Stadtverwaltung von Lissabon, Catarina Marques de Almeida Vaz Pinto (* 1960) verheiratet. Seine erste Ehefrau war die Kinderpsychiaterin Luísa Amelia Guimarães e Melo (* 1946; † 1998 in London).

Leben

30. April 1949. António Manuel de Oliveira Guterres wird in Santos-o-Velho, Lissabon geboren.

1971. Guterres absolvierte die Technische Universität Lissabon und schließt sein Studium in diesem Jahr mit einem Diplom in Elektrischer Energietechnik ab.

Ab 1976. Er ist Abgeordneter im portugiesischen Parlament. Zeitweise steht er dem parlamentarischen Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Planung und später dem Ausschuss für territoriale Verwaltung, Gemeinden und Umwelt vor.

1977. Sein Sohn Pedro Guimarães e Melo de Oliveira Guterres wird geboren.

1981 bis 1983. Guterres ist außerdem Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, wobei er zum Vorsitzenden des Ausschusses für Demografie, Migration und Flüchtlinge gewählt wird.

1992. Er wird zum Generalsekretär der Partido Socialista (PS) gewählt. Das Amt hat er bis 2002 inne.

1995 bis 2002. Er ist  Premierminister Portugals der 13. und 14. Regierung.

November 1999 bis Juni 2005. Guterres ist Präsident der Sozialistischen Internationalen.

April 2001. Er heiratet in zweiter Ehe die Juristin und ehemalige Kulturbeauftragte der Stadtverwaltung von Lissabon, Catarina Marques de Almeida Vaz Pinto (* 1960).

Juni 2005 bis 2015. Guterres ist UNO-Flüchtlingskommissar. Während seiner Amtszeit tritt er für eine tiefe Strukturreform des UNHCR ein sowie für die Senkung des Personals am Hauptsitz in Genf um mehr als 20 Prozent. Das UNHCR-Tätigkeitsvolumen verdreifacht sich während seiner Zeit im Amt, nachdem eine bedarfsorientierte Budgetierung eingeführt wird und sich die Zahl der vor Konflikten und Verfolgung geflohenen Menschen weltweit von 38 Millionen im Jahr 2005 auf über 60 Millionen im Jahr 2015 erhöht hat. Guterres Amtszeit ist geprägt von einigen der größten Flüchtlingskrisen, vor allem durch Konflikte in Syrien und dem Irak, aber auch in der Zentralafrikanischen Republik oder im Jemen und die Krisen im Südsudan. Sein Nachfolger wird Filippo Grandi.

2015. Er wird für sein Engagement mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. 

2016. António Guterres kandidiert für die Nachfolge des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon, dessen Amtszeit mit Ablauf des Jahres 2016 endet.

5. Oktober 2016. Der UN-Sicherheitsrat nominiert Guterres einstimmig für die Wahl zum Generalsekretär. Der Prozess der Kandidatenauswahl im Sicherheitsrat verläuft trotz aktueller internationaler Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten hinsichtlich des Bürgerkriegs in Syrien nach Aussage der US-amerikanischen UN-Botschafterin Samantha Power bemerkenswerterweise in großer Einigkeit. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin bezeichnet Guterres als „klaren Favoriten“ für den Posten.

13. Oktober 2016. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen wählt ihn am  per Akklamation in dieses Amt, das er am 1. Januar 2017 antreten wird.

12. Dezember 2016. Er wird zum UN-Generalsekretär vereidigt.

10. Januar 2017. Guterres hält seine erste  Rede im UN-Sicherheitsrat. Er beschreibt eine beunruhigende Weltenlage: "Die UN wurden gegründet, um Krieg zu verhindern, indem wir uns eine gemeinsame Ordnung gegeben haben. Die aber ist jetzt in großer Gefahr". Krisen, Konflikte, Kriege - in solch schockierender Anzahl, dass die Vereinten Nationen nur mehr an deren Lösung, nicht aber an deren Vermeidung arbeiten würden. Ein verhängnisvoller Fehler. "Die Menschheit zahlt einen zu hohen Preis dafür. Wir brauchen einen neuen Ansatz." Krisen, befeuert durch Klimawandel, Rassismus, ethnische Konflikte, Angst. Die Antwort der UN, sei derzeit allenfalls bruchstückhaft.

Bilder aus Wikimedia Commons
António Guterres, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic, Urheber: Dutch Ministry of Foreign Affairs

Quellen