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| Max Volmer |
Der Schwerpunkt seiner Arbeiten war Physikalische Chemie (Reaktionskinetik). Er wirkte als Professor an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg sowie ab 1955 an der Humboldt-Universität zu Berlin, und entwickelte zusammen mit John Alfred Valentine Butler die Butler-Volmer-Gleichung. Von 1955 bis 1959 war er Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der späteren Akademie der Wissenschaften der DDR.
Er erhielt auf Grund seiner Arbeiten in der Sowjetunion den Nationalpreis der DDR erster Klasse und die Auszeichnung Hervorragender Wissenschaftler des Volkes. Als Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit erhielt Volmer die Ehrendoktorwürde der TU Berlin. Das Institut für Biophysikalische Chemie der TU Berlin trägt seinen Namen. In Berlin-Adlershof, Potsdam und in seiner Heimatstadt Hilden sind Straßen nach ihm benannt.
Volmer heiratete die promovierte Chemie-Physikerin Charlotte Pusch. Max and Lotte, wie er sie liebevoll nannte, waren seit den 1920er Jahren bekannt und befreundet mit der Physikerin Lise Meitner und dem Chemiker Otto Hahn.
Leben
3. Mai 1885. Max Volmer wird in Hilden, Rheinland in einer begüterten Familie geboren. Später macht er an der Oberrealschule, dem späteren Helmholtz-Gymnasium Hilden, das Abitur. Daraufhin studiert er Chemie in Marburg, München und Leipzig.
1910. Er promoviert mit einer Arbeit über photochemische Reaktionen im Hochvakuum.
1912 bis 1914. Er ist Assistent an der Universität Leipzig.
1913. Er macht seine Habilitation.
Ab 1914. Er ist Privatdozent an der Universität Leipzig.
1914–1918. Er leistet Kriegsdienst. In diesem Rahmen betreibt er Forschungen zu chemischen Kampfstoffen.
1916. Er beginnt seine Tätigkeit am Physikalisch-Chemischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin kriegsbedingt mit überwiegend militärischen Fragestellungen. Die Stern-Volmer-Gleichung geht auf eine Zusammenarbeit mit Otto Stern in dieser Zeit zurück.
1918 bis 1920. Er setzt seine Forschungen in der Auergesellschaft fort.
1919. Er erfindet die Quecksilber-Dampfstrahlpumpe.
1922. Nach kurzer Zeit als außerordentlicher Professor an der Universität Hamburg, in der er sich mit Phasenübergängen zwischen Gas- und Kristallzustand beschäftigt und eine neue Adsorptionstherme (Volmer-Isotherme) einführt, wird er als Ordentlicher Professor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Technischen Hochschule zu Berlin, der heutigen Technischen Universität Berlin, berufen.
1936. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ernennt ihn zu ihrem Mitglied.
1943. Vollmer wird zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Seine Berufung wird jedoch durch das NS-Regime verhindert, obwohl Otto Hahn den Wahlvorschlag unterstützt. Der zuständige Reichsminister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Bernhard Rust begründet die Ablehnung mit den Worten: „Zur Repräsentation des nationalsozialistischen Staates ist die politische Haltung Volmers nicht klar genug.“ Ihm wird vorgeworfen, einem jüdischen Mitarbeiter geholfen zu haben, sich der Deportation zu entziehen. Das gegen ihn eingeleitete Verfahren läuft noch glimpflich ab. Er wird zunächst suspendiert, doch dann wird sein Gehalt lediglich um ein Fünftel gekürzt. Volmers Bedeutung für die Forschung, auch für militärische Zwecke, spielt da schon eine ausschlaggebende Rolle.
1945. Bis Kriegsende arbeitet er an der Technischen Universität Berli vorwiegend über Kristallflächen und Kristallwachstum. So entdeckt er die Oberflächenwanderung adsorbierter Moleküle, die später als Volmer-Diffusion bezeichnet wird.
Juni 1945. Volmer wird von einer provisorischen Arbeitsgruppe zum kommissarischen Rektor der zukünftigen Technischen Universität Berlin gewählt.
August 1945. Bevor er das Amt des kommissarischen Rektors der zukünftigen Technischen Universität Berlin wahrnehmen kann wird er in die Sowjetunion verpflichtet. Er wird mit einer Spezialistengruppe um Gustav Hertz nach Agudzera bei Suchumi geschafft. Dort muss er im Rahmen des sowjetischen Atombombenprojektes an der Einrichtung einer Anlage zur Herstellung von Schwerem Wasser mitwirken. Dies ist, eine Voraussetzung für die Plutoniumproduktion durch Natururanreaktoren. Zusammen mit Victor Bayerl und Gustav Richter gelingt ihm der Aufbau eines entsprechenden Ammoniak-Destillationsturmes in Norilsk.
1946. Seine Ernennung zum Mitglied der neugegründeten Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin als Nachfolgeinstitution der Preußischen Akademie nachgeholt. Die Meldung kann ihm jedoch wegen seiner "Anstellung" in Agudzera nicht persönlich überbracht werden.
1955. Ihm wird die Ehrenbürgerschaft von Potsdam verliehen.
März 1955. Volmer kann nach Ost-Berlin zurückkehren.
1. Mai 1955. Er wird zum ordentlichen Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin für physikalische Chemie und Elektrochemie berufen.
Ab 10. November 1955. Volmer ist Mitglied des Wissenschaftlichen Rates für die friedliche Anwendung der Atomenergie beim Ministerrat der DDR.
8. Dezember 1955 bis 23. Oktober 1958. Er ist als Nachfolger von Walter Friedrich Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften.
Ab 27. August 1957. Er ist Gründungsmitglied des Forschungsrates der DDR.
1958. Er wird emeritiert. Im gleichen Jahr wird er als auswärtiges Mitglied in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen.
24. Oktober 1958 bis 10. Oktober 1963. Er ist als Nachfolger von Walter Friedrich Vizepräsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften.
3. Juni 1965. Max Volmer stirbt in Potsdam.
3. Juni 1965. Max Volmer stirbt in Potsdam.
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Bilder aus Wikimedia Commons
Max Volmer, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany, Urheber: derivative work: Aushulz, Bundesarchiv_Bild_183-57000-0454,_Berlin,_V._SED-Parteitag,_Thiessen,_Volmer,_Henselmann,_Havemann.jpg: Heilig, Walter
Max Volmer, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany, Urheber: derivative work: Aushulz, Bundesarchiv_Bild_183-57000-0454,_Berlin,_V._SED-Parteitag,_Thiessen,_Volmer,_Henselmann,_Havemann.jpg: Heilig, Walter
Quellen
