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| Glenn T. Seaborg |
Der US-amerikanische Chemiker und Atomphysiker Glenn T. Seaborg wurde am 19. April 1912 in Ishpeming, Marquette County, Michigan geboren ( † 25. Februar 1999 in Lafayette, Kalifornien). Seaborg hatte mit seiner Frau Helen sechs Kinder und begeisterte sich für Sport; Golf war sein liebstes Hobby.
Er war beteiligt an der Entdeckung der Elemente Plutonium, Americium, Curium, Berkelium, Californium, Einsteinium, Fermium, Mendelevium, Nobelium und Seaborgium und entdeckte mehr als 100 Isotope chemischer Elemente. Für seine Arbeiten zur Isolierung und Identifizierung von Transuranen wurde er 1951 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Neben der höchsten Auszeichnung, dem Nobelpreis, erhielt Seaborg viele weitere Anerkennungen, einschließlich ungefähr 20 Ehrendoktorwürden, etlicher Medaillen und einer Ehrenmitgliedschaft in der Chemical Society in London.
Er war einer der Mitunterzeichner des Franck-Reports, der sich gegen die Anwendung der Atombombe im Krieg gegen Japan aussprach.
Seine 90 Tagebücher werden in der Library of Congress aufbewahrt.
Leben
1934. Glenn Seaborg studierte zunächst an der University of California, Los Angeles und macht in diesem Jahr den Bachelor.
1934 bis 1937. Er studiert an der University of California, Berkeley und promoviert. Hier verbringt er auch den Rest seines Berufslebens.
1939. Er wird Instructor.
14. Dezember 1940. Plutonium wird von Glenn T. Seaborg, J.W. Kennedy, E.M. McMillan, Michael Cefola und Arthur C. Wahl nach dem Beschuss von Uran-238 mit Deuterium in einem Zyklotron entdeckt. Dazu wurden zunächst Proben von Uran-238 in Form des Oxids U3O8 (Triuranoctoxid) in dünner Schicht auf einer Kupferplatte aufgetragen. Bei der Reaktion werden zwei Neutronen emittiert. Zwischenzeitlich entsteht Neptunium und zerfällt weiter zu Plutonium-238.
1941. Er wird Assistant Professor.
1942. Seaborg heiratet die Sekretärin Helen Griggs. Wegen des Krieges in Eile, steigen sie in Nevada aus dem Zug von Los Angeles nach Chicago, um zu heiraten. Es stellt sich aber heraus, dass der Ort, wo sie ausgestiegen sind, kein Standesamt hatte. Sie müssen daher mit einem Postlastwagen in die nächste Stadt fahren.
März 1942. Element 94 wird, wie seine beiden Nachbarn im Periodensystem (Uran und Neptunium) nach einem Planeten, dem Zwergplaneten Pluto benannt. Aus Kurzzeichen wählt Seaborg "PU" in Anspielung auf das englische Kinderwort für Fäkalien. Der Namenspatron Pluto ist der Gott der Unterwelt.
1945. Er wird Professor der Chemie.
Ab 1948. Er ist Mitglied der National Academy of Sciences.
1951. Er bekommt zusammen mit dem Physiker Edwin Mattison McMillan den Nobelpreis für Chemie „für ihre Entdeckungen in der Chemie der Transuranelemente“.
Ab 1955. Ihm zu Ehren wird der Glenn T. Seaborg Award for Nuclear Chemistry der American Chemical Society vergeben.
1958 bis 1961. Er ist Kanzler der Universität.
1959. Seaborg bekommt er den Enrico-Fermi-Preis.
1961 bis 1971. Seaborg ist Vorsitzender der Atomic Energy Commission (AEC).
1966. Glenn T. Seaborg schreibt im Vorwort der US-amerikanischen Ausgabe von Otto Hahns wissenschaftlicher Autobiographie:
"Mitte der 30er Jahre, sowie in Verbindung mit unserer Arbeit mit Plutonium einige Jahre später, benutzte ich sein Buch ‚Applied Radiochemistry‘ als meine Bibel. […] Ich denke, es ist gerecht, Otto Hahn als den Vater der Radiochemie und der daraus entstandenen modernen Kernchemie zu bezeichnen."
Ab 1971. Er hat den Rang eines University Professor.
Ab 1973. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.
1980. Er führt als erster die Transmutation von Bismut zu Gold durch, ein Ziel, das Alchemisten auf der Suche nach dem Stein der Weisen jahrhundertelang vergeblich zu erreichen versuchten.
1985. Er wird zum auswärtigen Mitglied ("Foreign Member") der Royal Society gewählt.
1987. Die Glenn T. Seaborg Medal der UCLA für herausragende Leistungen in Chemie und Biochemie wird nach ihm benannt. Er ist in diesem Jahr auch der erste Preisträger.
1991. Seaborg erhält die National Medal of Science.
1998. Er erleidet einen Schlaganfall.
1997. Das chemische Element 106 (früher Unnilhexium) erhält zu seinen Ehren den Namen Seaborgium (Sg). Seaborg ist bisher der einzige Mensch, der noch lebte, als ein Element nach ihm benannt wurde.
25. Februar 1999. Seaborg stirbt in Lafayette in Kalifornien.
Bilder aus Wikimedia Commons
Glenn T. Seaborg, Lizenz: Public Domain, Urheber: Atomic Energy Commission. (1946 - 01/19/1975)
Quellen
