Mittwoch, 23. September 2015

Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL)

Campus der University of California (UCB) 
Das Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL, früher auch Berkeley Radiation Laboratory; übliche Abkürzung Berkeley Lab oder LBL) befindet sich auf einem Gelände von 0,7 km² auf den Hügeln oberhalb des Campus der University of California (UCB) im kalifornischen Berkeley am östlichen Ufer der San Francisco Bay.

Es ist eine Forschungseinrichtung des United States Department of Energy (US-Energieministerium), in dem nicht-geheime wissenschaftliche Forschung betrieben wird. Es wird von der UCB geleitet.

Das Institut besteht aus 76 Gebäuden. Insgesamt arbeiten dort circa 4.000 Angestellte, darunter etwa 800 Studenten. Jedes Jahr sind darüber hinaus mehr als 2.000 Gastwissenschaftler am Institut tätig.

Die Einrichtung umfasst 15 Abteilungen, aufgeteilt in die Bereiche Informatik, Energie, Biologie, allgemeine Wissenschaften sowie Ressourcen und Betrieb. Darüber hinaus gibt es verschiedene Abteilungen für Computer- und technische Unterstützung.

Direktoren

1931 bis 1958 Ernest Orlando Lawrence
1958 bis 1972 Edwin McMillan
1973 bis 1980 Andrew Sessler
1980 bis 1989 David Shirley
1989 bis 2003 Charles Shank
2004 bis 2008 Steven Chu
seit 2009 A. Paul Alivisatos

Entdeckungen und Nobelpreise

Herausragende wissenschaftliche Ereignisse auf dem Gebiet der Physik seit dem Zweiten Weltkrieg waren die erste künstliche Erzeugung des Antiprotons und die Entdeckung mehrerer Transurane.

Die chemischen Elemente Astat, Neptunium, Plutonium, Curium, Americium, Berkelium*, Californium*, Einsteinium, Fermium, Mendelevium, Nobelium, Lawrencium*, Dubnium und Seaborgium* wurden am Berkeley Lab entdeckt. Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Elemente sind nach dem Berkeley Lab oder dort arbeitenden Wissenschaftlern benannt.

Seit seiner Gründung wurden zwölf Wissenschaftler des Berkeley Labs mit dem Nobelpreis ausgezeichnet: Ernest Lawrence, Glenn T. Seaborg, Edwin McMillan, Owen Chamberlain, Emilio Segrè, Donald A. Glaser, Melvin Calvin, Luis Walter Alvarez, Yuan T. Lee, Steven Chu, George F. Smoot und Saul Perlmutter.

Geschichte

1999. Das Berkeley Lab kommt durch die gefälschte angebliche Entdeckung des Livermorium und des Ununoctium in die Schlagzeilen. Ein Bericht dazu wurde in der Fachzeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht. Allerdings wird dieser ein Jahr nach der Veröffentlichung als nicht richtig erklärt, da die darin beschriebenen Ergebnisse durch andere Wissenschaftler nicht zu reproduzieren sind.

Juni 2002. Der Direktor der Berkeley Labs gibt bekannt, dass die ursprüngliche Veröffentlichung auf höchstwahrscheinlich gefälschten Daten besteht, da der Wissenschaftler Victor Ninov verdächtigt wird, Zerfallsreihen manipuliert zu haben. Ninov erklärt daraufhin die Messapparatur für fehlerhaft und beteuert seine Unschuld.

Quellen