Montag, 7. September 2015

Mark Oliphant

Mark Oliphant
Der australische Physiker und Politiker Marcus „Mark“ Laurence Elwin Oliphant wurde am 8. Oktober 1901 in Adelaide geboren († 14. Juli 2000 in Canberra).

Werdegang

1919. Oliphant beginnt ein Studium der Medizin an der University of Adelaide. Dort weckt ein Professor jedoch sein Interesse an der Physik, die zu dieser Zeit in vielen Bereichen Umwälzungen erlebt.

1925. Nachdem Oliphant eine Rede von Ernest Rutherford gehört hat, steht sein Entschluss fest, dessen Assistent zu werden.

1927. Er wird Mitarbeiter des Cavendish-Laboratoriums an der University of Cambridge und Assistent von Ernest Rutherford.

1929. Oliphant erwirbt mit einer Arbeit über Atomphysik den Doktortitel.

1934. Er legt in Cambridge die theoretischen Grundlagen für die Entdeckung von Helium-3 (3He) durch Alvarez im Jahre 1939. Zudem gelingt ihm in diesem Jahr, mit Rutherford, die künstliche Erzeugung von Tritium, das 1920 von Walter Russell vorhergesagt worden war.

Ab 1937. Er ist Fellow der Royal Society.

1937. Oliphant wird Professor für Physik an der University of Birmingham. Seine bekanntesten Studenten dieser Zeit sind Ernest William Titterton, Rudolf Peierls und Otto Frisch. In diesem Jahr wird er beauftragt, die britische Küstenverteidigung zu begutachten.

1939. Oliphant beschäftigt sich mit der Entwicklung des Radars. Er erkennt die Notwendigkeit, zu kürzeren Radar-Wellenlängen als den damals üblichen 170 cm überzugehen und sorgt - durch die britische Admiralität gefördert - für die Entwicklung eines entsprechenden Geräts an der Universität Birmingham (Entwicklung des Magnetrons durch John Turton Randall und Harry Boot an seinem Institut in Birmingham). Er arbeitete zum Elektrizitätstransport in Gasen, zur Oberflächenchemie und zur Sonnenenergie.

März/April 1940. Frisch und Peierls geben das sogenannte Frisch-Peierls-Memorandum unter dem Siegel strenger Geheimhaltung Mark Oliphant, der es wiederum an Henry Tizard, einen hohen Luftwaffenoffizier weiterleitet.  In dem Memorandum wird vor dem Bau einer Atombombe durch das Deutsche Reich gewarnt.
Als Folge des Memorandums kommt es zu ersten Aktivitäten in Großbritannien in Hinsicht auf die Forschung und Konstruktion einer Atombombe und die MAUD-Kommission wird ins Leben gerufen. Später beteiligt sich Großbritannien am US-amerikanischen Manhattan Project
Oliphant kann auch den sehr einflussreichen Ernest Orlando Lawrence überzeugen, sich dafür zu engagieren.

1943. Oliphant erhält er die Hughes-Medaille.

1945. Nach den Atombombenabwürfen auf Nagasaki und Hiroshima wird er überzeugter Pazifist und schwört sich, nie wieder etwas mit militärischer Forschung zu tun zu haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er in Europa das erste Protonen-Synchrotron, allerdings mit unzureichenden Mitteln und als Mitarbeiter nur auf seine Studenten angewiesen.

1950. Er kehrt nach Australien zurück und wird zunächst Gründer und erster Direktor des physikalischen Forschungsinstituts der University of Canberra; diesen Posten bekleidet er bis 1963. 
Etwa ab diesem Jahr baut er die weltweit größte Unipolarmaschine, die für einen Beschleuniger benutzt wird.

Juli 1953. Oliphants Protonen-Synchrotron erreicht knapp 1 GeV, wird aber schon vom Cosmotron (Brookhaven National Laboratory) und Bevatron (Berkeley) überholt.

1954. Er ist Gründungspräsident der Australian Academy of Sciences und bleibt bis 1956 deren Präsident.

1957. Er ist Gründungsmitglied der Pugwash-Bewegung. Dabei handelt es sich um eine Serie von Konferenzen in Pugwash, Nova Scotia, Kanada bei der renommierte und einflussreiche Wissenschaftler zusammenkommen, um Beiträge zu Fragen der atomaren Bedrohung, zu bewaffneten Konflikten und Problemen der globalen Sicherheit zu leisten. 

1959. Oliphant wird Knight Commander of the British Empire und geadelt.

1971. Oliphant wird Gouverneur von South Australia (bis 1976).

1977. Er wird Companion in the Order of Australia (AC).

Bilder aus Wikimedia Commons
Mark Oliphant, Lizenz: Public Domain, Urheber: Bassano Ltd

Quellen