Die Dortmunder Rechtsrock-Band Oidoxie wurde im Oktober 1995 gegründet. Bei den ersten Alben trat sie mit Titeln wie Weiß & Rein und Treue und Ehre offen nationalsozialistisch auf. Texte lauten "Wir kämpfen für Deutschland", "Heil, heil!". In einigen Liedern wird der Rassenkrieg besungen.
Nachdem das Album "Schwarze Zukunft" Indiziert und durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde gibt sich die Band in den Texten gemäßigter um zumindest in Deutschland nicht mehr mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Außerhalb Deutschlands huldigen die Mitglieder jedoch weiterhin offen dem Nationalsozialismus. Auf der fünften Ausgabe der rechtsradikalen, schwedischen Videoproduktion "Kriegsberichter" sind sie mit einer Coverversion des in Deutschland verbotenen "Hakenkreuz-Liedes" der Band Radikahl vertreten.
Die Bandmitglieder sind dem Spektrum der Freien Kameradschaften zuzurechnen. Sie pflegten Enge Kontakten zu Blood & Honour und der Rechtsrock-Band Weisse Wölfe, deren Schlagzeuger zeitweise Marko Gottschalk war.
Gittarist Stefan nannte in einem Interview mit Hass Attacke (Organ der Hammerskins) Ian Stuart Donaldson und Rudolf Heß als Vorbilder der gesamten Band. Unter anderem in Bochum und Soest organisierten sie Neonazi-Demos und traten dort als Live-Band auf. Immer wieder trat die Band auch unter dem Label Combat 18 auf.
Aus Mitgliedern der Band und der Kameradschaftsszene bildete sich die "Oidoxie Streetfighting Crew". Diese hat eine eigene Hymne, die sich "Terrormachine" nennt und bekennt sich zum Kampf von Combat 18.
Anfang 2005. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Marko Gottschalk (Sänger von Oidoxie) und zwei weitere Mitglieder des Oidoxie-Ablegers "Weisse Wölfe" beim Schöffengericht des Amtsgerichts Dortmund wegen Volksverhetzung und Gewaltverherrlichung.
2006 bis 2007. Sebastian S., wie Robin Sch. (später Brieffreund von Beate Zschäpe) ist Mitglied der "Oidoxie Streetfighting Crew", einer Schlägertruppe, die den "Sicherheitsdienst" für die Skinhead-Band "Oidoxie" stellte, war von 2006 bis 2007 Informant des Verfassungsschutzes in Nordrhein Westfalen. Er wurde enttarnt.
Im Jahr 2003 soll er zusammen mit Robin Sch. und Marco G. in Dortmund die militante Gruppe "Combat 18"-Dortmund als militärischen Arm des Neonazi-Netzwerks "Blood & Honour" gegründet haben. Bis 2006 soll er dort Mitglied gewesen sein.
2005. Kasseler und Dortmunder Neonazis wollen zusammen in Bad Essen, in der Nähe von Osnabrück in Niedersachsen ein Neonazi-Konzert veranstalten. Ein Funktionär der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) hatte dort soeben das Park Hotel, einen "Tagungsort für Nationale, ideal auch für Fest und Feiern" eröffnet. Die Polizei verbot das Konzert jedoch und die Teilnehmer bekamen Platzverweise. Es wurden Personalien aufgenommen. Unter den gut 50 angereisten Neonazis waren Robin Sch. (der spätere Brieffreund von Beate Zschäpe), Marko Gottschalk (Sänger von Oidoxie), Michael F. (Neonazi aus Kassel und Führungskader der Kasseler Kameradschaft "Sturm 18").
18 März 2006. In Kassel findet im Clubhaus der Bandidos, von Michel F. und Marco Gottschalk als organisiert, ein braunes Konzert, getarnt als Geburtstagsfeier eines Sturm-18-Führungskaders, statt. Marco Gottschalk trat dabei mit seiner Band "Oidoxie" auf. Es waren auch Rechte aus Thüringen, NRW und Niedersachsen dort. U. a. auch Mitglieder der "Oidoxie Streetfighting Crew", welche wiederum die Security für die Band "Oidoxie" organisierte. Michel F. war laut seiner Aussage beim BKA für den Einlass zuständig. Auf Fotos identifiziert er Uwe Mundlos: "Das ist der, bei dem ich glaube, dass ich ihn in Kassel gesehen habe". Auch V-Mann Benjamin G. gibt später bei der Polizei an, Mundlos dort gesehen haben.
Weitere Zeugen aus der rechten Szene Kassels sagen unabhängig voneinander aus, sie haben Mundlos und Böhnhardt auf Neonazi-Konzerten im Raum Kassel gesehen. Den Zeitpunkt konnten sie jedoch nicht angeben.
6. April 2006, kurz nach 17 Uhr. Im "Tele-Internetcafé" in der Holländischen Straße 82 in Kassel wird der Betreiber Halit Yozgat als mutmaßlich 9. Opfer der NSU mit einer Ceska 83 erschossen. Gaaanz zufällig befindet sich Andreas Temme (V-Mann-Führer des hessischen Verfassungsschutzes) an einem der Computer. Eine seiner V-Personen ist Benjamin G. Eingeloggt ist er unter dem Pseudonym "wildman70" bei der Internet-Kontaktbörse iLove.de. Das Clubhaus der Bandidos, in dem am 18. März 2006 das Konzert der "Oidoxie"-Band stattfand befindet sich nur 1,5 Kilometer entfernt.
Benjamin G. (Rechtsextremist aus Kassel) war beim hessischen Landesamt für Verfassungsschutz als Quelle mit der internen Bezeichnung "GP 389" geführt. Sein V-Mann-Führer war Andreas Temme, der wiederum gaaanz zufällig im Internetcafé war als der Betreiber Halit Yozgat ermordet wurde.
7. November 2007. Das Verfahren von 2005 endet mit einem Freispruch für die Angeklagten weil nicht nachgewiesen werden konnte, welche Bandmitglieder konkret an volksverhetzenden Aufnahmen beteiligt waren.
Quellen