Die US-amerikanische Chemietechnikerin und Gewerkschaftsaktivistin Karen Gay Silkwood wurde am 19. Februar 1946 in Longview in Texas geboren. Gestorben ist sie am 13. November 1974 auf der Route 74 in Oklahoma unter bis heute [2012] ungeklärten Umständen.
Silkwood arbeitete in der Kerr-McGee-Plutonium-Aufbereitungsanlage Cimarron bei Crescent in Oklahoma die von 1965 bis 1975 betrieben wurde. Dort wurden Brennstäbe für den Schnellen Brüter Fast Flux Test Facility im Atomkomplex Hanford Site im Staate Washington hergestellt.
Sie beobachtete wie vom Konzern gesetzliche Sicherheitsbestimmingen verletzt und die Angestellten schweren gesundheitlichen Risiken durch Kontamination im radioaktiven Stoffen ausgesetzt wurden. Eines Morgens zeigte das Strahlenmessgerät bei ihrem Arbeitsantritt eine hohe Dosis Plutonium an. Daraufhin wurde ihr Haus von Männern in Strahlenschutzanzügen besicht. Alles bis zum letzten Kamm wurde konfisziert. Im Bad und in einem Sandwich wurden die Herde der Verseuchung gefunden. Bei Tests wurde festgestellt dass das Plutonium bereits die Lungen Karen Silkdwoods erreicht hatte.
Zudem wurden mehrfach fehlerhafte Brennelemente ausgeliefert und damit der Betrieb von Atomreaktoren gefährdet. Von Verantwortlichen im Unternehmen wurden Unterlagen zur Qualität der Brennelemente manipuliert umd die schlechte Qualität der Brennelemente zu kaschieren.
Karen Silkwood stellte belastende Dokumente zusammen und nahm Kontakt zu Reportern der New York Times und verantwortlichen ihrer Gewerkschaft auf. In einem geheimen Hearing bei der Atomenergiekommission in Washington beschuldigte sie die Firma Kerr_McGeee, Röntgenaufnahmen von Brennstäben zu retuschioeren und damit Menschenleben zu gefährden. Sie erhielt den Auftrag, Beweise für ihre Anschuldigen zu beschaffen. Zurück im Werk wurde sie mehrfach verseucht und musste wiederholt die schmerzhafte Prozedur der "Dekontamination" über sich ergehen lassen.
Auf dem Weg zu einem Treffen auf dem die Unterlagen übergeben werden sollten starb sie bei einem Verkehrsunfall. Der offizielle Polizeibericht schreibt den Unfall ihrer Übermüdung zu. Die New York Times schrieb dass die Polizei den Konsum von Drogen und Alkohol festgestellt habe und die Dokumente die sie laut Aussage von Freunden bei sich hatte nicht gefunden wurden.
Ihr Tod löste landesweites Medienaufsehen aus und führte zu umfangreichen Untersuchungen. Die Plutoniumsaufbereitungsanlage wurde daher 1975 komplett geschlossen.
Bill Silkwood, der Vater von Karen erstritt in einem Prozess gegen Kerr-McGee, der von 1979 bis 1986 dauerte, eine Entschädigung in Höhe von 1,3 Mio. US-Dollar. Die Werksleitung hatte erfolglos versucht ihr nachzuweisen, dass sie selbst Plutonium entwendet habe um die These von den unzureichenden Sicherheitsvorherhungen belgegen zu önnen.
Kerr-McGee stieg später ganz aus dem Atomgeschäft aus und widmet sich heute [2012] hauptsächlich der Öl- und Gasförderung.
1983 wurde ihre Geschichte in dem Spielfilm Silkwood mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt.Weitere Kommentare
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Quellen
02.04.1984, Film, Märtyrerin im Atomstaat
Wikipedia, Cimarron Fuel Fabrication Site (engl.)
Wikipedia, Crescent, Oklahoma (engl.)
Wikipedia, Karen Silkwood
Wikipedia, Kerr-McGee (engl.)
Wikipedia, Silkwood