Mittwoch, 27. Oktober 2021

Abdalla Hamdok

Abdalla Hamdok (2017)

Der sudanesische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Abdalla Hamdok (arabisch عبد الله حمدوك, DMG ʿAbd Allāh Ḥamdūk, auch Abdallah Hamdok) wurde 1956 in der Provinz Kordofan geboren.

Er war vom 21. August 2019 bis zu seiner Festsetzung durch das Militär, unter Führung von Abdel Fattah Burhan, am 25. Oktober 2021 Premierminister des Sudan.

Leben

1956. Abdalla Hamdok wird in der Provinz Kordofan geboren.

Er erwirbt einen Bachelor of Science an der Universität Khartum.

Er erhält einen Master of Arts an der School of Economics der University of Manchester und wird dort in Economic Studies promoviert.

1981 bis 1987. Er arbeitet im sudanesischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaftsplanung.

1990er Jahre. Hamdok ist bei Deloitte & Touche angestellt.

Anschließend arbeitet er für die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Simbabwe und nachfolgend für die Afrikanische Entwicklungsbank in der Elfenbeinküste.

2001. Er ist kurzzeitig bei der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen (UNECA) tätig.

2002. Er ist Director of Regional Integration and Trade.

2003 bis 2008. Er arbeitet als Regionaldirektor für Afrika und den Nahen Osten für das International Institute for Democracy and Electoral Assistance.

2011 bis 2018. Er ist als Deputy Executive Secretary der UNECA eingesetzt.

September 2018. Hamdok lehnt eine Berufung für das Amt des sudanesischen Finanzministers ab, da er nicht der Regierung des Präsidenten Umar al-Baschir angehören möchte.

April 2019. Es kommt zum Militärputsch und einem anschließenden monatelangen Machtkampf zwischen Zivilisten und Militärs.

20. August 2019. Die Oppositionsbewegung Forces of Freedom and Change (FFC) nominiert ihn für das Amt des Premierministers.

21. August 2019. Er wird vereidigt. Seine Regierung wird durch den von General Abdel Fattah Burhan geleiteten „Souveränen Rat“ kontrolliert. Hamdoks Amtsvorgänger als Premierminister war Mohamed Tahir Ayala, der zusammen mit Umar al-Baschir am 11. April 2019 sein Amt verloren hat.

9. März 2020. Hamdok überlebt einen Sprengstoffanschlag auf seinen Fahrzeugkonvoi.

Oktober 2021. Hamdok lehnt eine von General Abdel Fattah Burhan geforderte Auflösung der Regierung ab. Daraufhin kommt es zu großen Protestaktionen. Ein Teil der Demonstranten fordert, die vollständige Machtübergabe an die Zivilbevölkerung zu unterstützen, andere bei einer mehrtägigen Sitzblockade vor dem Präsidentenpalast eine Rückkehr zur „Militärherrschaft“.

25. Oktober 2021. Das Militär putscht gegen die Regierung. Hamdok wird an einen unbekannten Ort gebracht, mehrere zivile Mitglieder des Souveränen Übergangsrates und Minister der Übergangsregierung festgesetzt. General Burhan erklärt den Souveränen Rat für aufgelöst und verkündet den Ausnahmezustand.

27. Oktober 2021. Das Militär lässt Abdalla Hamdok nach Hause zurückkehren. Auch seine Frau befinde sich jetzt wieder im Wohnhaus des Ehepaares in der Hauptstadt Khartum, bestätigt Hamdoks Büro entsprechende Angaben der Armee. Allerdings befinde sich der Ex-Regierungschef zu Hause "unter strikter Überwachung", heißt es in der Mitteilung. Unklar ist, ob der entmachtete Regierungschef unter Hausarrest steht oder sich frei bewegen kann. Hamdoks Büro erklärt, andere frühere Regierungsmitglieder sowie Anführer der Zivilgesellschaft befänden sich weiterhin im "Arrest an unbekannten Orten".

Hamdoks Büro wirft führenden Militärs vor, sich mit Islamisten abgestimmt zu haben, die eine Militärregierung gefordert hätten. Auch Politiker mit Verbindungen zur inzwischen aufgelösten Nationalen Kongresspartei des 2019 gestürzten Machthabers Umar al-Baschir hätten den Putsch unterstützt.

Bilder aus Wikimedia Commons
Abdalla Hamdok (2017), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 2.0 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: International Hydropower Association

Quellen