Sigrid Kaag (2018) |
Die niederländische Politikerin Sigrid Agnes Maria Kaag wurde am 2. November 1961 in Rijswijk geboren.
Sie gehört der linksliberalen Partei D66 an. Von Oktober 2017 bis September 2021 war sie Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit im Kabinett Rutte III.
Außerdem war sie von Februar bis März 2018 die kommissarische Außenministerin. Zuvor war sie Diplomatin bei den Vereinten Nationen (UN).
Kaag ist seit 1993 verheiratet und hat vier Kinder. Sie hat unter anderem in Genf, Amman (Jordanien), New York und Beirut (Libanon) gelebt. Sie spricht sechs Sprachen, darunter Spanisch und Arabisch.
Leben
2. November 1961. Sigrid Agnes Maria Kaag wird in Rijswijk geboren.
Sie studiert Arabistik in Leiden, aber beendet das Studium nicht.
Sie erwirbt einen Bachelor in Nahoststudien an der American University in Cairo.
Sie erlangt einen Master in Internationale Beziehungen an der University of Exeter und am St Antony’s College der University of Oxford.
Kaag studiert außerdem an der École nationale d’administration in Paris und absolviert den Lehrgang Auslandsbeziehungen am Clingendael-Institut in Den Haag.
1988 bis 1990. Kaag arbeitet bei Shell International in London.
1990 bis 1993. Sie ist in der Abteilung Politische UN-Angelegenheiten beim Ministerium für auswärtige Angelegenheiten in Den Haag tätig. Anschließend bekleidet sie verschiedene internationale Funktionen.
1994 bis 1997. Sie ist Programmmanagerin und Leiterin der Abteilung Geberbeziehungen beim Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) in Jerusalem.
1998 bis 2004. Sie arbeitet bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf.
2004 bis 2005. Kaag ist UN-Beraterin in Khartum und Nairobi.
2005 bis 2010. Sie setzt ihre Laufbahn beim UN-Kinderhilfswerk UNICEF fort, wo sie verschiedene Funktionen innehat. So ist sie Stellvertretende Leiterin der Programmdirektion und anschließend Stabschefin in New York sowie Leiterin der Regionaldirektion Nahost und Nordafrika in Amman. Nach ihrem Wechsel zum Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in New York wird sie Vize-Generalsekretärin.
Oktober 2013 bis September 2014. Kaag leitet als UN-Untergeneralsekretärin die gemeinsame Mission der Vereinten Nationen und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen.
2015. Nach Beendigung der Mission wird ihr als Untergeneralsekretärin im Libanon die Verantwortung für alle Tätigkeiten der Vereinten Nationen in diesem Land übertragen, insbesondere für die Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates.
In diesem Jahr wird ihr zudem die Ehrendoktorwürde der University of Exeter verliehen.
2016. Sie erhält für ihren Einsatz und die Ergebnisse ihrer Arbeit im Nahen Osten den Wateler-Friedenspreis der niederländischen Carnegie-Stiftung.
26. Oktober 2017. Kaag wird zur Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit im dritten Kabinett Rutte ernannt.
13. Februar bis zum 7. März 2018. Kaag übernimmt nach dem Rücktritt von Halbe Zijlstra vorübergehend die Aufgaben des Außenministers.
17. März 2021. Für die Parlamentswahl ist sie von D66 als Spitzenkandidatin nominiert.
16. September 2021. Sigrid Kaag tritt ist nach scharfer Kritik des Parlaments an der gescheiterten Afghanistan-Evakuierung zurück. Das Parlament hat zuvor in Den Haag mit 78 gegen 72 Stimmen einen Missbilligungsantrag angenommen. Für die Missbilligungsanträge stimmten die gesamte Opposition sowie auch die Regierungspartei Christenunion. Das Parlament hatte die misslungene Evakuierung von lokalen afghanischen Mitarbeitern aus Kabul der linksliberalen Außenministerin angerechnet.
Auch die christdemokratische Kriegsministerin Ak Bijleveld bekam eine Missbilligung. Sie entscheid sich aber, im Amt zu bleiben. Kaag war nur geschäftsführende Ministerin und erst seit Mai auf diesem Posten. Seit der Parlamentswahl vom März konnte noch keine neue Koalitionsregierung gebildet werden.
Sigrid Kaag (2018), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: Ministerie van Buitenlandse Zaken