Petra Pau |
Die deutsche Politikerin Petra Angelika Pau wurde am 9. August 1963 in Berlin geboren. Sie gehört der Partei "Die Linke" an und ist seit 2006 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Innerhalb ihrer Partei gehört Pau zu den so genannten Reformlinken. Sie ist konfessionslos.
Lebenslauf
9. August 1963. Petra Pau wird als Tochter eines Maurers in Ost-Berlin geboren.
1979. Nach dem Besuch einer allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule beginnt sie ein Fachschulstudium am Zentralinstitut der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ (ZIPO) in Droyßig.
1983. Pau schließt ihre Ausbildung als Freundschaftspionierleiterin und als Unterstufenlehrerin für Deutsch und Kunsterziehung abschloss und arbeitet anschließend bis 2005 in ihrem erlernten Beruf. Im selben Jahr tritt sie der SED bei.
1985. Sie beginnt ein Studium an der Parteihochschule Karl Marx (PHS) in Berlin.
1988. Pau schließt ihr Studium als Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin ab.
Bis 1990. Pau ist Mitarbeiterin beim Zentralrat der FDJ und wickelt diesen nach der Wende mit ab.
1990 bis 1995. Sie gehört der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Hellersdorf an.
Bis 1991. Sie ist arbeitslos.
1. Januar 1991 bis Oktober 1991. Pau ist Vorsitzende des PDS-Bezirksverbandes Berlin-Hellersdorf und anschließend stellvertretende PDS-Landesvorsitzende in Berlin.
Oktober 1992 bis Dezember 2001. Nachdem André Brie wegen seiner verschwiegenen Stasi-Vergangenheit zurückgetreten ist, wird Pau zur Landesvorsitzenden der Berliner PDS gewählt.
1994. Sie heiratet.
1997. Rechtsextreme hetzen Wochen lang gegen Pau und den PDS-Politiker Gregor Gysi.
März 1997. Der polizeibekannte Neonazi Kay D. taucht mit einer Pumpgun in der Bezirksgeschäftsstelle der PDS in Marzahn auf, in der auch Gysi sein Büro hat. Weil er dort niemanden antrifft, schießt er auf den Buchhändler Klaus Baltruschat, der im selben Haus seinen Laden betreibt, und verletzt den Mann schwer. Auf der Flucht erschießt er einen Polizisten. Der Täter wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
1997. Rechtsextreme hetzen Wochen lang gegen Pau und den PDS-Politiker Gregor Gysi.
März 1997. Der polizeibekannte Neonazi Kay D. taucht mit einer Pumpgun in der Bezirksgeschäftsstelle der PDS in Marzahn auf, in der auch Gysi sein Büro hat. Weil er dort niemanden antrifft, schießt er auf den Buchhändler Klaus Baltruschat, der im selben Haus seinen Laden betreibt, und verletzt den Mann schwer. Auf der Flucht erschießt er einen Polizisten. Der Täter wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
1995 bis 1998. Sie gehört dem Abgeordnetenhaus von Berlin an.
27. September 1998. Bei der Bundestagswahl gewinnt sie das Direktmandat für den Deutschen Bundestag im Wahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg gegen Wolfgang Thierse, den Kandidaten der SPD, und Marianne Birthler, die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen. Pau ist auch danach als direkt gewählte Abgeordnete in den Bundestag eingezogen.
2000 bis 2002. Pau ist stellvertretende PDS-Bundesvorsitzende der PDS-Bundestagsfraktion. .
22. September 2002. Wie Gesine Lötzsch gehört sie weiterhin als direkt gewählte, aber fraktionslose Abgeordnete weiterhin dem Bundestag an, nachdem die PDS bei der Bundestagswahl 2002 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist.
8. September 2005. Petra Pau erzielte im Bezirk Marzahn-Hellersdorf bei der Bundestagswahl 2005 42,6 % der Erststimmen.
Ab Oktober 2005. Sie gehört dem Vorstand der Linksfraktion im Bundestag an.
2005 bis 2008. Pau ist stellvertretende Faktionsvorsitzende und leitet den Fraktionsarbeitskreis BürgerInnenrechte und Demokratie.
7. April 2006. Sie wird zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gewählt, nachdem der ursprüngliche Kandidat der Linksfraktion, Lothar Bisky, in vier Wahlgängen nicht die notwendige Stimmenzahl erreicht hatte.
27. September 2009. Sie erziehlt im Bezirk Marzahn-Hellersdorf bei der Bundestagswahl 2009 47,8 % der Erststimmen.
27. Oktober 2009. Sie wird im 17. Deutschen Bundestag als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags bestätigt.
22. September 2013. Sie erziehlt im Bezirk Marzahn-Hellersdorf bei der Bundestagswahl 2013 38,9 % der Erststimmen.
22. Oktober 2013. Sie wird im 18. Deutschen Bundestag als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags bestätigt.
Januar 2012. Es wird bekannt, dass Petra Pau als eine von 27 Bundestagsabgeordneten der Linken unter Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz steht. Das wird von Politikern aller Fraktionen kritisiert..
26. Januar 2012 bis Ende August 2013. Petra Pau ist Obfrau im Untersuchungsausschuss "Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund" des Deutschen Bundestags.
12. Dezember 2014. Es wird bekannt dass Petra Pau Morddrohungen von Neonazis bekommt weil sie sich in ihrem Berliner Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf für eine umstrittene Flüchtlingsunterkunft engagiert.
Auslöser ist offenbar ein Auftritt in der ZDF-Sendung "Pelzig hält sich" vom 2. Dezember 2014 in der sie die Organisatoren der Demonstrationen gegen die Flüchtlingsorganisation in Marzahn-Hellersdorf korrekt als "braune Rattenfänger" bezeichnet hat. Auch ihre Privatadresse wurde von einer Kommentatorin veröffentlicht.
Die meisten der mehr als 40 Mord- und Gewaltandrohungen sollen auf Facebook ausgeschrieben worden sein. Darunter dass sie "Abschaum" wäre und wahlweise "erschossen" oder "an einem Baum im Tiergarten aufgeknüpft" werden sollte.
Die Polizei ermittelt offenbar wegen Beleidigung und Bedrohung.
Für Petra Pau hat die Hetze eine neue Dimension erreicht weil es "hier nicht um meine Person" geht "sondern um eine hochgefährliche Entwicklung, die sich auch in Bewegungen wie der Hogesa oder Pegida bis zur "Bürgerbewegung Marzahn" widerspiegelt."
Laut einer Anfrage ihrer Fraktion im Bundestag gab es in den ersten drei Quartalen 2014 durchschnittlich eine Straftat pro Tag gegen Flüchtlinge oder Flüchtlingsunterkünfte. Sie erinnert sich an das Attentat vom März 1997 und hat "das Gefühl, dass wir auf eine Stimmung wie in den 90er-Jahren zusteuern" und fragt "Sollen bald wieder Asylbewerberheime brennen?"
Petra Pau, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“, Urheber: Franz Richter (User:FRZ)
Quellen