![]() |
| Jakow Borissowitsch Seldowitsch |
Der sowjetische Physiker Jakow Borissowitsch Seldowitsch (weißrussisch Якаў Барысавіч Зяльдовіч, russisch Яков Борисович Зельдович) wurde am 8. März 1914 in Minsk geboren († 2. Dezember 1987 in Moskau). Yakov Borisovich Zel'dovich in englischer Schreibweise.
Er spielte eine wichtige Rolle im sowjetischen Atombombenprojekt bei der Entwicklung von Atomwaffen. Seldowitsch leistete große Beiträge zur Adsorption, Katalyse, Atomphysik, Teilchenphysik, Astrophysik, Kosmologie, allgemeinen Relativitätstheorie und Schockwellenforschung.
Igor Kurtschatow nannte ihn einst ein „Genie“ und Andrei Sacharow nannte ihn „einen Mann von universellen wissenschaftlichen Interessen“. Stephen Hawking sagte einst zu Seldowitsch: "Now I know you are a real person and not a group of scientists like Bourbaki".
Sein Sohn Boris Jakowlewitsch Seldowitsch ist ebenfalls ein bekannter theoretischer Physiker, spezialisiert auf Optik.
Leben
8. März 1914. Jakow Borissowitsch Seldowitsch wird in Minsk geboren.
Juli 1914. Vier Monate nach seiner Geburt zieht seine Familie nach Sankt Petersburg.
Mai 1931. Seldowitsch wird Laborassistent am Institut für Chemische Physik der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion - einem Institut dem er bis an sein Lebensende verbunden bleibt.
1936. Er schreibt eine Arbeit über Adsorption und Katalyse auf heterogenen Flächen. Der wichtigste Punkt dieser Arbeit ist die Untersuchung der Adsorptionsisothermen nach Freundlich. Seldowitsch entdeckt die theoretischen Grundlagen dieser empirischen Beobachtung.
1937 bis 1948. Er arbeitet an der Theorie von Zündung, Verbrennung und Detonation.
1939. Er schreibt seine Doktorarbeit über die Oxidation von Stickstoff. Er entdeckt dessen Mechanismus, in der physikalischen Chemie bekannt als „Thermischer NO Mechanismus“ oder „Zeldovich-Mechanismus“.
1939 bis 1940. Er entwickelt zusammen mit Juli Borissowitsch Chariton die für die Sowjetunion fundamentalen Arbeiten zur Theorie der atomaren Kettenreaktionen.
August 1941. Die Familie wird, zusammen mit dem Institut an dem Seldowitsch arbeitet, nach Kasan evakuiert.
Sommer 1943. Seldowitsch zieht nach Moskau und beginnt seine Mitarbeit am sowjetischen Atombombenprojekt, das von Igor Kurtschatow geleitet wird. Dabei arbeitet er auch mit Andrei Sacharow zusammen und ist Juli Borissowitsch Chariton, dem wissenschaftlichen Leiter des Geheimlabors Arzamas (Sarow), unterstellt.
1945. Er wird im Hauptmannsrang ins besetzte Deutschland entsandt, um Wissenschaftler aus dem deutschen Raketenprojekt zu rekrutieren.
1952. Er beginnt auf dem Gebiet der Elementarteilchen und ihrer Wechselwirkungen zu arbeiten. Er sagt den Betazerfall von Pi-Mesonen voraus. Zusammen mit S. S. Gerschtein entwickelt er (unabhängig von Richard Feynman, Murray Gell-Mann, George Sudarshan, Robert Marshak im Westen) die V-A Theorie der schwachen Wechselwirkung.
1958. Seldowitsch wird in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen.
1960. Er sagt die myon-katalysierte Deuteriumfusion voraus.
Oktober 1963. Er beendet die Mitarbeit an der Entwicklung von Atomwaffen.
1965. Seldowitsch beginnt in der Astrophysik und Kosmologie zu forschen. Unter anderem über die Theorie der Evolution eines heißen Universums, den Eigenschaften der kosmischen Hintergrundstrahlung, der großräumigen Struktur des Universums und der Theorie der schwarzen Löcher. Außerdem findet er eine Methode um schwarze Löcher zu entdecken, obwohl sie Licht schlucken statt zu leuchten. Er sagt, zusammen mit Raschid Sunjajew, den Sunjajew-Seldowitsch-Effekt voraus.
1977. Seldowitsch bekommt zusammen mit F. Schapiro die Kurtschatow-Medaille, die höchste Auszeichnung für Atomphysiker in der Sowjetunion.
1984. Er wird mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society ausgezeichnet.
1985. Er erhält die Dirac-Medaille (ICTP).
2. Dezember 1987. Jakow Borissowitsch Seldowitsch stirbt in Moskau.
Spenden für Gar Nix sind willkommen
Skrill: https://account.skrill.com/signup/page1?rid=70059833 an ueberhauptgarnix@googlemail.com
Skrill: https://account.skrill.com/signup/page1?rid=70059833 an ueberhauptgarnix@googlemail.com
Bilder aus Wikimedia Commons
Jakow Borissowitsch Seldowitsch, Lizenz: This work is not an object of copyright according to Part IV of Civil Code No. 230-FZ of the Russian Federation of December 18, 2006, Urheber: Stamp issuing authority - MARKA Publishing & Trading Centre. Printer - Association GOZNAK of the Ministry of Finance of the Russian Federation
Quellen
